STUTTGART (dpa-AFX) - Die drohenden Fahrverbote in Stuttgart lassen Dieselkäufer in der Region offenkundig kalt. Die Zahl der Besitzumschreibungen - also der gebrauchten Diesel, die ihren Besitzer wechselten - habe sich in Stuttgart im März mehr als verdoppelt. Das teilte die Kfz-Innung am Freitag mit. Bei Neuzulassungen habe es ein Minus von 6,8 Prozent gegeben. Im angrenzenden Rems-Murr-Kreis zeige sich ein Dieselboom: Hier verzeichneten die Zulassungsstellen ein Plus von 47,4 Prozent bei den gebrauchten und ein Plus von 52 Prozent bei neuen Dieseln.
Unter dem Strich habe die Nachfrage nach Dieseln massiv zugenommen. In der gesamten Region fuhren im März 531 000 Diesel auf den Straßen. "Der Dieselbestand hat Ende März einen neuen Rekord gebrochen", sagte Innungsgeschäftsführer Christian Reher. Vor einem Jahr waren es rund 525 000. In Stuttgart selbst gab es zuletzt 108 643 Dieselautos.
Das Verkehrsministerium will die Regelungen für das in Stuttgart geplante Fahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge ab 2018 am 6. Mai bekanntgeben. Innungsobermeister Torsten Treiber ist gegen pauschale Fahrverbote. Die Innung plädiert seit Beginn der Diskussion für eine Umstiegsprämie. Wenn Fahrverbote unbedingt sein müssten, müssten Stuttgarter Kennzeichen ausgenommen werden. Der Verkehr könne auf andere Art und Weise halbiert werden: "An ungeraden Tagen dürfen die Fahrzeuge mit einer ungeraden Endziffer im Kennzeichen, an geraden Tagen dürfen Fahrzeug mit einer gerade Endziffer im Kennzeichen in die Fahrverbotszonen einfahren." Fahrtziele wie Krankenhäuser, Ministerien, Verwaltungen oder Firmen könnten ausgenommen werden./ang/DP/mis
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