Diesel-Affäre bei Audi: Erste Festnahme in Deutschland – Audi-Aktie trotz gesteigertem Absatz im Minus

Erstmals ist in Deutschland ein ehemaliger Audi-Mitarbeiter festgenommen worden. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft München II werden dem Beschuldigten, bei dem es sich laut Medienberichten um einen ehemaligen Manager des Autoherstellers handeln soll, Betrug und unlautere Werbung vorgeworfen. Der Manager sitze nun in Untersuchungshaft – genaue Informationen zu seiner Identität wurden seitens der Staatsanwaltschaft bisher nicht veröffentlicht.

Teamleiter in Haft

Das Nachrichtenportal „Spiegel Online“ berichtet, dass es sich beim Beschuldigten um einen ehemaligen Teamleiter handeln soll. Das von ihm geleitete Ingenieursteam soll für die Abgaskontrollsysteme von Audi-Fahrzeugen in den USA verantwortlich gewesen sein. Neben den deutschen Behörden sollen auch US-Behörden Strafanzeige gegen den 60-jährigen gestellt haben. Das Strafverfahren gegen Audi in Deutschland läuft seit Mitte März dieses Jahres. Vor allem US-Behörden versuchen seit einiger Zeit, an der Abgasaffäre beteiligte Manager persönlich zu belangen.

Absatzsteigerung im Juni

Neben den unerfreulichen Entwicklungen in der Abgas-Affäre kann Audi auch gute Nachrichten vermelden. Im Juni konnte die VW-Tochter ihren Absatz leicht steigern – trotzdem wächst Audi langsamer als sein Konkurrent Mercedes-Benz. Audi verkaufte demnach im Vormonat rund 171.000 Autos – ein Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Für das erste Halbjahr weist Audi dennoch einen Absatzverlust in Höhe von knapp fünf Prozent aus.

Die Audi-Aktie notiert zur Stunde im Minus. Aktuell verliert das Papier 0,84 Prozent; der Kurs beläuft sich zur Stunde auf 706 Euro. Das sind 6 Euro weniger als am Vortag.