Nicht nur die Kunden laufen Sturm – auch die Aktionäre von VW bringen die neuen Kartell-Vorwürfe in Rage. Anlegerschützer attestieren dem Konzern „einen fehlenden Willen zur Transparenz“ – und drohen mit Sammel-Klagen.
Die jüngsten Kartellvorwürfe gegen die deutschen Autobauer befeuern auch die Klagen gegen den VW-Konzern. „Die Volkswagen-Aktionäre rufen an und sagen 'jetzt reicht's“, sagte Marc Tüngler von der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) am Mittwoch in Frankfurt. Nach langem Zögern schlössen sie sich dem in Braunschweig anhängigen Musterverfahren gegen Volkswagen (VW Aktie) wegen des Dieselskandals an.
Bislang sind in Braunschweig rund 1400 Schadenersatzklagen anhängig, der Streitwert beläuft sich auf mehr als acht Milliarden Euro. Diese Summe werde steigen, sagte DSW-Vizepräsident Klaus Nieding, dessen Anwaltskanzlei selbst zahlreiche Kläger vertritt. Um Ansprüche im Rahmen des Musterverfahrens anzumelden, haben Anleger noch bis zum 8. September Zeit. Vor dem Fristende würden auch viele institutionelle Anleger noch einmal aktiv, sagte Nieding.
Tüngler moniert bei der Aufarbeitung von Dieselgate bei Volkswagen „einen fehlenden Willen zur Transparenz“. Daneben bleibe die Frage, inwieweit der Konzern für eine möglicherweise zu späte Veröffentlichung der Ad-hoc-Mitteilung zum Einsatz der Manipulationssoftware in VW-Dieselfahrzeugen haften muss.
„In beiden Themenfeldern scheint Volkswagen sich entschieden zu haben, die Wolfsburger Wagenburg möglichst hermetisch abzuriegeln und ansonsten auf Zeit zu spielen“, so der Anlegerschützer. Auch bei den aktuellen Vorkommnissen – also dem Vorwurf, dass fünf der großen Hersteller sich heimlich abgesprochen haben – seien die betroffenen Anteilseigner in den letzten Tagen leider erneut negativ überrascht worden.
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