Der Abriss der 19 deutschen Atomkraftwerke hat begonnen. 25 Milliarden Euro sollen dafür fließen – und eine ganze Branche von Dienstleistern reibt sich die Hände. Ein Besuch im ehemaligen Kraftwerk Stade.
Ganz zum Schluss, nach dem dann 20 Jahre dauernden Auftrag seines Lebens, wird Michael Klein noch ein Loch stopfen müssen. So wie jeder Mieter die Tür zuzieht, wenn er seine Wohnung für immer verlässt. Nur dass Kleins Auszug eine Milliarde Euro gekostet haben wird. Und er keine Mietwohnung verlässt, sondern das größte Malheur der deutschen Industriegeschichte abwickeln muss.
Klein, Anfang 60, Bürstenhaarschnitt, leitet das Kernkraftwerk Stade, und weil das an der Elbe liegt und die Elbe zum Überlaufen neigt, ist Klein Deichpflichtiger im Sinne des Niedersächsischen Deichgesetzes. In diesem heißt es: „Die Eigentümer aller im Schutz der Deiche gelegenen Grundstücke sind zur gemeinschaftlichen Deicherhaltung verpflichtet.“ Egal, ob der Besitzer auf seiner Scholle Schafe grasen lässt, Friesentee lagert oder nukleare Energie erzeugt, an der Deichpflege und -sicherung müssen sie sich alle beteiligen. Und weil Kleins Vorgänger einst, vor gut vierzig Jahren, ein Loch gebuddelt haben in ebendiesen Deich, um ihr Kraftwerk mit Kühlwasser zu versorgen, muss Klein da nochmal ran, ganz zum Schluss.
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