Großbanken stempeln den Bitcoin als zu riskant ab, anstatt sich mit der digitalen Währung und dem potenziellen Nutzen für ihre Kunden zu beschäftigen. Doch das Wegschauen ist riskanter als der Bitcoin selbst. Ein Kommentar.
Es ist schon ein bisschen paradox. Ausgerechnet die Deutschen sind heiß auf den Bitcoin. Dabei haben wir doch den Ruf, Aktien zu scheuen und unser Geld lieber bei der Sparkasse zu parken. Doch die größte und bekannteste Kryptowährung, die in diesem Jahr um 700 Prozent zugelegt hat – im Kurs aber auch heftig schwankt – fasziniert Anleger in Deutschland genauso wie in vielen anderen Ländern.
Paradox ist jedoch auch die Einstellung der großen Banken. Jamie Dimon, der Chef der größten US-Bank JP Morgan Chase (JP Morgan Chase Aktie), machte Schlagzeilen, als er den Bitcoin im September als Betrug abstempelte. Der Chef von Credit Suisse, Tidjane Thiam, nannte es „die exakte Definition einer Blase“. Auch die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) steht im Lager der Skeptiker. Die Schwankungen seien zu hoch, der ganze Bereich noch unreguliert. Lieber, so der Tenor vieler Banker, wolle man sich alles erst einmal in Ruhe anschauen.
Gleichzeitig scheuen die Banken jedoch nicht davor zurück, andere riskante Finanzprodukte anzubieten. Die Vergabe riskanter Kredite an hochverschuldete Unternehmen – sogenannte „Leveraged Loans“ – boomt. Auch die Deutsche Bank will in diesem Geschäft wieder stärker mitmischen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg Anfang November berichtete. Verbriefte Hypothekenpapiere, sogenannte Collateralized Debt Obligations (CDOs) feiern ihr Comeback, obwohl sie als Brandbeschleuniger in der Finanzkrise galten. Im Mai war es die deutsche Finanzaufsicht Bafin, die sogenannte Differenzgeschäfte (CFDs) mit einer Nachschusspflicht verbieten musste, weil das Risiko der Hebelprodukte für Privatanleger zu hoch war.
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