Deutsche Post vom Streetscooter-Erfolg getrieben: Neuer E-Transporter mit Ford

Die Deutsche Post will an den Erfolg des Streetscooters vom gleichnamigen Tochterunternehmen anknüpfen und arbeitet deshalb mit dem Autoriesen Ford zusammen an einem noch größeren Elektro-Lieferwagen. Dies teilte das Dax-Unternehmen am Mittwoch in Bonn mit. Das neue Modell solle mit einem Ford Transit-Gestell ausgestattet und batteriebetrieben sein. Die Post-Tochter Streetscooter gehe dafür eine Partnerschaft mit den Kölner Ford-Werken ein. Für die Aktie der Deutschen Post lief es am Mittwoch an der Börse gut: Sie lag zuletzt deutlich im Plus.

Deutsche Post als führender Hersteller von E-Transportern

Die Produktion des neuen Elektro-Transporters solle im Juli 2017 starten. Bis Ende 2018 sollen mindestens 2.500 Fahrzeuge zum Einsatz kommen, teilte die Deutsche Post weiter mit. Damit wäre das Gemeinschaftsprojekt nach Unternehmensangaben der größte Produzent batteriebetriebener mittelschwerer Lieferfahrzeuge in Europa. „Ich sehe diese Partnerschaft als weiteren wichtigen Impuls für die Elektromobilität in Deutschland an", sagt Jürgen Gerdes, Vorstandsmitglied bei der Deutschen Post. „Der Schritt unterstreicht die Innovationsführerschaft der Deutschen Post, wird die Innenstädte entlasten und die Lebensqualität der Menschen verbessern. Wir arbeiten weiter an einer komplett CO2-neutralen Logistik“, sagte Gerdes weiter.

Neben dem neuen Modell solle auch die Produktion der bisherigen Streetscooter-Modelle deutlich ausgeweitet werden. In Aachen sowie einem weiteren Produktionsstandort in Nordrhein-Westfalen sollen künftig bis zu 20.000 Einheiten des Elektro-Fahrzeugs in unterschiedlichen Varianten hergestellt werden. Mit der Tochter Streetscooter konnte sich die Deutsche Post als führender Hersteller von Elektro-Transportfahrzeugen behaupten. Das Tochterunternehmen Streetscooter wurde 2010 als Start-Up im Umfeld der RWTH Aachen gegründet. 2012 wurde dann der speziell auf Postzusteller zugeschnittene Transporter vorgestellt und wird seit 2014 im Flottentest der Deutschen Post eingesetzt. Im Dezember 2014 sicherte sich die Deutsche Post alle Anteile an Streetscooter.

Börse: Deutsche Post-Aktie kräftig im Plus

Zuletzt sorgten drohende Fahrverbote für Dieselautos in mehreren Städten, wie beispielsweise Stuttgart und München, bei Dieselfahrern für Unruhe. So habe der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bereits ein konkretes Verbot im Sinn, wie die „Süddeutsche Zeitung“ am Dienstag berichtete. Von einem solchen Fahrverbot wären auch die Lieferwagen klassischer Paketdienste betroffen, darunter auch die Deutsche Post. Die Entwicklung emissionsfreier Elektro-Transportfahrzeuge könnte sich am Ende also für das Dax-Unternehmen auszahlen.

An der Börse lief es im Handel am Mittwoch für die Aktie der Deutschen Post rund. Sie notierte zuletzt mit 3,62 Prozent kräftig im Plus bei 33,22 Euro. Sie war damit Spitzenreiter im Dax.