Vor der IAA überbieten sich die Autobauer mit Plänen für das Elektrozeitalter. Der Chef des Branchenverbandes, Wissmann, glaubt aber weiter an den Diesel. Wie stark sich die Industrie wandelt, zeigt die Ausstellerliste.
Die Autoindustrie wird nach Einschätzung ihres Branchenverbandes VDA trotz Dieselskandal und drohenden Fahrverboten in Großstädten an der Dieseltechnologie festhalten. „Ich persönlich glaube, dass der Diesel in Europa, wenn wir die Baustelle Stickoxid (NOx) gelöst haben, eine erhebliche Rolle im Markt weiter spielen wird“, sagte der Chef des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, am Montag zum Auftakt der in dieser Woche beginnenden Automesse IAA.
So werde der Selbstzünder womöglich nicht im Stadtverkehr, aber bei Lkws im Fernverkehr noch sehr lange gebraucht. „Einen Abgesang auf den Diesel zu singen in einer Zeit, wo ich mittelfristig den Diesel zur CO2-Reduzierung brauche, wäre eine strategisch falsche Antwort.“
Nach Ansicht der Branchenlobby ist das Problem zu hoher gesundheitsschädlicher NOx-Emissionen mit den Beschlüssen vom Diesel-Gipfel im August und der ab September geltenden strengeren Messverfahren für Schadstoffe gelöst. Die deutschen Autohersteller hatten sich verpflichtet, Millionen ältere Dieselautos per Software-Update sauberer zu machen. Zudem bieten fast alle großen Marken Umtauschprämien Besitzern älterer Diesel an, die ihre Fahrzeuge verschrotten. Das alles werde den NOx-Ausstoß um zwölf bis 14 Prozent senken, prognostizierte der VDA.
Umweltlobbies und viele Politiker sind dagegen der Ansicht, es müsse auch noch einen nachträglichen Einbau von Katalysatoren und Reinigungstechnik in ältere Autos geben. Die Industrie lohnt das aus Kostengründen ab. Zur Dieseldebatte will sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel äußern, die zur Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag erwartet wird.
Manager von Facebook (Facebook Aktie) und Google (Alphabet A Aktie) auf der IAA
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