BERLIN (dpa-AFX) - Der Appell des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, wegen einer Sicherheitslücke im WLAN-Protokoll WPA2 keine Bankgeschäfte mehr über ein drahtloses Netzwerk zu tätigen, ist bei Experten auf Kritik gestoßen. "Mir erscheint die generelle Warnung vor Online-Banking und Shopping im eigenen WLAN als überzogen, wenn die Kanäle jeweils selbst (mit https:// oder VPN) verschlüsselt sind", sagte der Sprecher des Chaos Computer Clubs, Linus Neumann, der Deutschen Presse-Agentur.
Das BSI hatte am Montagabend öffentlich dazu aufgefordert, zunächst auf Online-Banking in einem mit WPA2 gesicherten Netzwerk zu verzichten. Auch vom Einkaufen im Netz via WLAN warnte das BSI, obwohl die meisten Online-Händler einen verschlüsselten Übertragungsweg anbieten, der nicht vom WPA2-Standard abhängt. Nur das kabelgebundene Surfen oder Mobilfunkverbindungen seien derzeit sicher: "Nutzen Sie Ihr WLAN-Netzwerk so, als würden Sie sich in ein öffentliches WLAN-Netz einwählen, etwa in Ihrem Lieblings-Café oder am Bahnhof", heißt es beim BSI.
CCC-Sprecher Neumann sieht das anders: "In der Tat kann man bei korrekt verifizierten SSL- oder VPN-Verbindungen die Schwachstelle gelassen sehen. Allerdings wissen Laien nicht immer, was alles zu beachten ist, um eine SSL-Verbindung korrekt zu überprüfen. Vermutlich rät das BSI daher an dieser Stelle zu einer erhöhten Vorsichtsmaßnahme."
Zuvor hatten bereits führende IT-Unternehmen die tatsächliche Gefahr der Lücke im Verschlüsselungsprotokoll relativiert. Microsoft (Microsoft Aktie)
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