Banker müssen sich auf niedrigere Einkommen einstellen, wenn sie London wegen des Brexits verlassen. Dafür haben aber Finanzmetropolen wie Frankfurt andere Vorzüge, wie das Vergütungsportal Emolument herausfand.
Londoner Banker haben in der Regel eine ganze Reihe von Gründen parat, wenn sie zu erklären versuchen, warum sie einen Umzug wegen des Brexits ablehnen. Alternative Finanzmetropolen wie Frankfurt seien schlicht zu langweilig, zu provinziell und böten bei weitem nicht die für das Geschäft notwendigen Größenvorteile.
Möglicherweise sind all diese Argumente aber vorgeschoben. Und die eigentliche Ursache, warum Banker an der Themse bleiben wollen, liegt ganz woanders. Das deutet eine an diesem Freitag veröffentlichte Umfrage des britischen Vergütungsportals Emolument an: Demnach müssen Bankmitarbeiter mit kleineren Vergütungspaketen rechnen, wenn sie im Zuge des Brexit auf den Kontinent umziehen.
Laut Emolument verdient ein Managing Direktor in London im Durschnitt 478 000 Pfund im Jahr (umgerechnet 647 000 Euro). In Paris sind es dagegen 312 000 Pfund, in Frankfurt 298 000 und in Mailand 333 000 Pfund. Der Vergütungsspezialist hat dafür die Einkommen von rund 4 500 Bankern analysiert und sich sowohl das Festgehalt, als auch den Bonus angeschaut.
In einer ersten Welle werden wegen des Brexits voraussichtlich 10 000 Jobs in der britischen Finanzbranche von der Insel in eines der 27 verbliebenen EU-Länder verlagert. Das hat eine Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters im September ergeben. Insgesamt erwarten Fachleute von Oliver Wyman, dass der Austritt der Briten aus der Staatengemeinschaft das Land bis zu 75 000 Finanzjobs kosten könnte.
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