Die Elbphilharmonie war nur der Anfang: Konzerthäuser, Stadien und Museen kommen immer öfter aus dem Rechner. Architekten setzen auf Algorithmen – mit erstaunlichem Ergebnis.
Möbel aus Pappe sollten die Studenten entwerfen. Nicht per Bleistift, sondern mit einem Algorithmus. Der Sitz sollte nicht zu breit sein, die Lehne nicht zu schräg, das Material sparsam verwendet werden. Die Studenten schrieben die Vorgaben ins Computerprogramm. Das Ergebnis: Einer der Hocker sah aus wie ein Akkordeon, ein anderer wie ein in sich verdrehtes X. Nicht ein Möbelstück glich dem anderen – obwohl sie alle die gleichen Anforderungen erfüllten.
Ein Algorithmus basiert auf Logik, Architektur auf Kreativität. Schematisches Denken gehört zum Selbstverständnis eines Informatikers so wie es zum Denken eines Architekten gehört, ein Schema zu hinterfragen. Zwei unvereinbare Welten, könnte man meinen. Doch an der Technischen Universität München, wo die Architekturstudenten über den Bau von Pappmöbeln mit Algorithmen vertraut gemacht werden, nähern sich die beiden Welten immer weiter an.
„Architekten gehen an die Grenzen des Möglichen“, sagt Frank Petzold, der den Lehrstuhl für Architekturinformatik an der TU München hält – und Software sei dazu ein wertvolles Werkzeug. Computerprogramme verdrängen die Reißbretter seit den Achtzigerjahren aus den Architekturbüros. Bislang dienten sie nur dazu, einzelne Elemente des Entwurfs, wie etwa eine Linie, darzustellen. Nun spielen die Algorithmen durch, wie diese Linie oder auch damit verbundene Elemente verlaufen könnten, damit das gesamte Objekt bestimmte Wünsche erfüllt. So schafft die Maschine eine Vielfalt von Varianten – auch solche, die der Mensch womöglich gar nicht gesehen hätte.
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