Die Spannung steigt bei Air Berlin - und ebenso die Befürchtungen vieler Beschäftigter. In den kommenden Tagen soll über den Verkauf entschieden werden. Wer bekommt den Zuschlag und was passiert mit den Jobs?
Mit dem Verkauf der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin droht vielen der mehr als 8000 Beschäftigten nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi die Arbeitslosigkeit. „Schon jetzt ist klar, dass ein großer Teil keine Anschlussbeschäftigung bei einem der potenziellen Erwerber finden wird“, warnte Verdi-Vorstandsmitglied Christine Behle am Mittwoch in Berlin. Sie forderte eine Transfergesellschaft mit öffentlichem Geld. In einer solchen können Betroffene weiterqualifiziert und in neue Jobs vermittelt werden. An diesem Donnerstag berät der Gläubigerausschuss von Air Berlin über die Kaufangebote, am Montag soll dann der Aufsichtsrat entscheiden.
Unsicher schien im Bieterverfahren die Zukunft vor allem der 1200 Beschäftigten der Verwaltung in Berlin. Unklar ist auch, wie viele der 700 Technik-Mitarbeiter in der Hauptstadt und ihrer 220 Kollegen in Düsseldorf bei einem möglichen Käufer unterkommen können.
Bis zum vergangenen Freitag hatten die Lufthansa (Lufthansa Aktie), Easyjet und die British-Airways-Mutter IAG Kaufangebote für Teile der Air Berlin abgeben, ebenso Condor zusammen mit Niki Lauda. Angebote für die ganze Gesellschaft kommen von den Unternehmern Utz Claassen und Hans Rudolf Wöhrl. Die Spedition Zeitfracht hat ein Auge etwa auf den konzerneigenen Fracht-Dienstleister und Regionalflugzeuge geworfen.
Mehrere Bieter interessieren sich für den Ferienflieger Niki - eine Air-Berlin-Tochter, die der frühere Rennfahrer Lauda einst selbst gegründet hat. Neben Lauda und Condor sowie der Lufthansa und Easyjet hat auch IAG Niki im Blick, wie die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX aus dem Umfeld der Verhandlungen erfuhr. IAG äußerte sich dazu nicht.
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