Die New Yorker Brooklyn Bridge. New York ist die Börsenmetropole der Vereinigten Staaten. (Symbolfoto)
Mittwoch, 14.02.2018 20:15 von | Aufrufe: 1284

Aktien New York: US-Börsen trotzen den Zinssorgen

Die New Yorker Brooklyn Bridge. New York ist die Börsenmetropole der Vereinigten Staaten. (Symbolfoto) pexels.com

NEW YORK (dpa-AFX) - Anleger haben am Mittwoch in New York die Angst vor schnellen Zinserhöhungen vorerst verdrängt. Die Aufbruchstimmung nach dem Kursrutsch der beiden Vorwochen, die sich schon an den vergangenen drei Handelstagen herauskristallisierte, überwog zur Wochenmitte die erneuerten Sorgen vor einer möglicherweise steileren Zinskurve, die von unerwartet deutlich gestiegenen Verbraucherpreisen untermauert wurde.

Der Dow Jones Industrial startete vor dem Hintergrund der "Zinsangst" zwar schwach in den Handel, erholte sich aber schnell davon und rückte zuletzt um 0,68 Prozent auf 24 806,99 Punkte vor. Er steuert damit auf seinen vierten Gewinntag in Folge zu und nähert sich allmählich wieder den 25 000 Punkten. Der marktbreite S&P 500 legte sogar um 1,11 Prozent auf 2692,42 Punkte zu. Über allem thronte der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 mit einem Kursplus von rund 1,5 Prozent auf 6651,20 Punkte.

Nach dem Kurseinbruch der vergangenen beiden Wochen scheint es so, als ob sich die US-Börsen nachhaltig stabilisieren und allmählich wieder zur Normalität zurückkehren. Erkennbar ist dies an einem deutlichen Rückgang bei dem als "Angstbarometer" angesehen VIX-Index, der die Schwankungsbreite beim S&P 500-Index misst und am Mittwoch erstmals seit Tagen wieder unter der Marke von 20 Punkten stand.

Die Verbraucherpreise waren im Januar im Vorjahresvergleich um 2,1 Prozent gestiegen, womit sich eine von vielen Experten erwartete Abschwächung der Teuerung nicht bewahrheitete. Anleger reagieren darauf empfindlich, weil dies den geldpolitischen Spielraum für die US-Notenbank Fed erhöht - und damit mehr Zinsschritte zur Folge haben kann. Allerdings war die Inflation auch nicht weiter gestiegen, was am Markt unterschwellig sogar von einigen positiv gewertet wurde. Enttäuschende Januar-Umsätze im US-Einzelhandel hätten ebenfalls nicht gerade neue Zinsangst geschürt, hieß es.

Martin Hüfner vom Vermögensverwalter Assenagon sprach davon, dass Anleger nach einer zuletzt spürbaren "Hysterie" an den Aktienmärkten weiter Vorsicht walten lassen sollten. Mittelfristig hält er die Ängste aber für übertrieben. "Historisch gesehen gehen Phasen steigender Zinsen auch mit steigenden Aktienkursen einher", betonte der Chefvolkswirt. Die Tendenz bei Experten geht nun zu vier Zinserhöhungen in diesem Jahr. Die Währungshüter der Fed haben bislang aber nur drei in Aussicht gestellt.

Auf Unternehmensseite spielte die Musik vor allem bei den Nebenwerten, von denen einige mit Zahlen für Aufsehen sorgen. Dies traf vor allem auf die Aktien von Fossil zu, die nach einer jahrelangen Talfahrt um spektakuläre 75 Prozent anzogen. Im vierten Quartal übertroffene Erwartungen sorgten hier bei den leidgeplagten Anlegern für große Hoffnung.

Ein deutlicher Gewinner waren außerdem die Aktien des IT-Konzerns und Geldautomaten-Herstellers Diebold Nixdorf . Sie machten einen Satz nach oben um 8 Prozent, nachdem die Resultate für das vierte Quartal die Erwartungen übertroffen hatten. Die Aktien von Groupon dagegen sackten um 11 Prozent ab. Das Schnäppchenportal hatte die Erwartungen der Anleger beim Ausblick auf das bereinigte operative Ergebnis enttäuscht.

Ansonsten sorgte das Ringen um den Chipkonzern Qualcomm (Qualcomm Aktie) weiter für Gesprächsstoff. Möglicherweise macht Interessent Broadcom ein wichtiges Zugeständnis, indem er sich bei der anstehenden Hauptversammlung nun mit einer Mehrheit im Verwaltungsrat begnügen will. Aktien von Qualcomm legten um 1,4 Prozent zu, während es für jene von Broadcom nur um ein halbes Prozent aufwärts ging./tih/he


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