FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien des Spezialchemie-Unternehmens Wacker
Die Aktien des Wafer-Herstellers Siltronic hatten in den vergangenen Monaten allerdings auch kräftig von einer Erholung der Chipbranche profitiert und bei 68,48 Euro erst kürzlich ein Rekordhoch markiert. Trotz der aktuellen Verluste führen sie daher den TecDax auf Sicht von 12 Monaten immer noch mit einem beeindruckenden Kursgewinn von rund 240 Prozent an.
Wacker Chemie kann da nicht mithalten: Von ihrem Rekordstand aus dem Jahr 2007 bei 200 Euro sind die Titel noch weit entfernt. Das Kursplus der vergangenen 12 Monate fällt mit plus 23 Prozent vergleichsweise moderat aus. Analysten beurteilen die nun vorgelegten Zahlen des Spezialchemiekonzerns als "durchwachsen". Gelobt wurden die Geschäfte im Bereich Chemie, die dank der boomenden Bauindustrie glänzend liefen.
Zugleich wurde aber auch auf die Schwäche im Bereich Reinstsilizium (Polysilizium) verwiesen, der in der hierzulande kriselnden Solarindustrie benötigt wird. Nicht nur DZ-Bank-Analyst Peter Spengler monierte, dass das Geschäft unter niedrigeren Preisen und einer geringen Nachfrage gelitten hatte. Auch die Analysten Martin Jungfleisch von Kepler Cheuvreux und Patrick Rafaisz von der UBS bemängelten dies. Zudem nannte Rafaizsz den Ausblick bei Reinstsilizium "verhalten".
Spuren hinterließ auch, dass Wacker Chemie im März seine Beteiligung am TecDax-Unternehmen Siltronic auf knapp 31 Prozent gekappt hatte und das Wafer-Geschäft nun nicht mehr in seiner Bilanz berücksichtigt. Wegen hoher Erlöse aus dem Siltronic-Anteilsverkauf erhöhte sich zum Jahresauftakt zwar der Reingewinn kräftig, das operative Ergebnis für das Gesamtjahr aber wird infolge der Entkonsolidierung von Siltronic nun leicht rückläufig statt stabil erwartet.
Siltronic selbst konnte mit ihrem Quartalsausweis ebenfalls nicht punkten. Der Waferhersteller habe im ersten Jahresviertel überraschend schwach abgeschnitten, monierten Börsianer. Die vom Unternehmen angehobenen Jahresziele lägen zudem unter den hohen Markterwartungen. Commerzbank-Analyst Thomas Becker hält nach leicht verfehlten Markterwartungen an den operativen Gewinn nun die Frage für wesentlich, in welchen Ausmaß das Unternehmen seine durchschnittlichen Verkaufspreise erhöhen könne./ck/tih/ag
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