Freitag,
28.04.2017 12:18
von
dpa-AFX
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Aktien Frankfurt: Hohes Dax-Niveau macht Anleger vorsichtig
Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund
©pixabay.com
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die in den vergangenen Tagen erreichten Rekorde von Dax und MDax haben die Anleger vor dem verlängerten Wochenende vorsichtig gestimmt. Die Experten des Börsenstatistik-Magazins Index-Radar warnen bereits vor "ersten schwachen Anzeichen einer Überhitzung". Wegen des anstehenden 1.Mai-Feiertags seien außerdem Gewinnmitnahmen wahrscheinlich.
Der deutsche Leitindex hielt sich am Freitag bis zur Mittagszeit allerdings mit plus 0,08 Prozent stabil bei 12 453,75 Punkten. Ähnlich zeigte sich auch der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 . Am Montag war dem Dax dank des europafreundlichen Ausgangs im ersten Präsidentschaftswahlgang der Franzosen der Befreiungsschlag aus seiner wochenlangen Lethargie gelungen. Bis zur Wochenmitte war das deutsche Börsenbarometer dann mit kleinen Schritten bis auf 12 486 Zähler gestiegen, bevor er zu schwächeln begann. Sein Plus im Wochenverlauf beträgt aktuell rund 3,3 Prozent.
INFLATIONSDATEN AUS DEM EURORAUM MIT SONDEREFFEKT
Der MDax verlor zur Mittagszeit 0,13 Prozent auf 24 637,60 Punkte. Der Technologie-Index TecDax stieg um 0,15 Prozent auf 2087,63 Punkte. Die Inflationsdaten aus der Eurozone hatten wie bereits die aus Deutschland am Vortag kaum Einfluss auf die Kurse. Im April stiegen die Verbraucherpreise in der Euroregion zwar überraschend stark um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, doch Experten verwiesen auf Sondereffekte, da Ostern in diesem Jahr in den April gefallen sei, während 2016 Ostern im März gefeiert wurde.
So sind es weiter Quartalsbilanzen, die das Hauptaugenmerk der Anleger auf sich zogen: Besser laufende Geschäfte in Europa und Asien sorgten bei Linde im ersten Jahresviertel für eine positive Umsatzüberraschung. Da vor allem jedoch die Fusionspläne des deutschen Industriegase-Herstellers und Anlagenbauers interessieren, büßten die Papiere am Dax-Ende 1,12 Prozent ein. Denn zum Zusammenschluss mit dem US-Wettbewerber Praxair wurde nichts Neues gesagt.
An der Dax-Spitze legten dagegen die Anteilsscheine des Reifenherstellers Continental um 1,27 Prozent zu. Der weltweit drittgrößte Autozulieferer profitierte zum Jahresauftakt weiter vom Boom der Autobranche, was Umsatz und operatives Ergebnis stärker als erwartet antrieb. Konzernchef Elmar Degenhart sieht Conti daher trotz höherer Rohstoffkosten auf Kurs zu den Jahreszielen.
Die MTU-Aktien wurden von den Quartalszahlen des Triebwerksproduzenten auf ein Rekordhoch bei 133,60 Euro getrieben und führten auch mit zuletzt plus 2,44 Prozent auf 132,15 Euro den MDax an. Die Stärke des Wartungsgeschäfts kam gut an.
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Dagegen veranlassten die durchwachsenen Zahlen von Fuchs Petrolub Anleger zu Gewinnmitnahmen. Das am Vortag erreichte Rekordhoch bei knapp unter 48 Euro rückte nun wieder weiter weg. Die Anteilsscheine verloren zuletzt 2,20 Prozent auf 46,88 Euro. Der Schmierstoff-Hersteller rechnet außerdem im weiteren Jahresverlauf mit einem herausfordernderen Umfeld, begründete ein Händler die Verluste.
Aus der zweiten Reihe zogen die Anteilsscheine der Bausoftware-Hersteller Nemetschek (Nemetschek Aktie) und RIB Software die Aufmerksamkeit auf sich. Nemetschek setzten ihren Rekordlauf fort und stiegen zeitweise um mehr als 2 Prozent auf erstmals 61,40 Euro. Dank einer sehr starken Entwicklung im Ausland wuchs das Geschäft von Nemetschek im ersten Jahresviertel deutlicher als erwartet. Auch ergebnisseitig waren die Zahlen zum Jahresauftakt besser als erwartet ausgefallen. RIB überraschte laut einem Börsianer zwar positiv dank einer besser als erwarteten Rentabilität, die Aktien jedoch sanken zuletzt um knapp 1 Prozent./ck/ag
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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