Eine ADAC-Studie zeigt: Mit einer Hardware-Umrüstung lassen sich die Schadstoffe alter Diesel-Autos senken. Der Autoclub kritisiert die Hersteller daher scharf.
Der ADAC hätte keinen passenderen Ort für seinen Frontal-Angriff auf die Autoindustrie wählen können: Die württembergischen Sektion des sonst eher industriefreundlichen Automobilclubs sitzt „Am Neckartor 2“ . In unmittelbarer Nachbarschaft messen hochsensible Instrumente seit Jahren die höchste Luftverschmutzung in einer deutschen Innenstadt. Sie führt dazu, dass sich eine ungewöhnliche Allianz (Allianz Aktie) bildet, zwischen dem grünen Landesverkehrsminister Winfried Hermann und Württembergs ADAC-Chef Dieter Roßkopf. Beide haben am Dienstag eine Hardware-Nachrüstung von Dieselfahrzeugen der Norm Euro 5 gefordert. Konkret geht es dem Politiker und dem ADAC-Mann um die Frage: Können dreckige Diesel so nachgerüstet werden, dass sie im realen Betrieb auf der Straße die Grenzwerte einhalten und damit nicht von möglichen Fahrverboten in Stuttgart und vielen weiteren deutschen Innenstädten nicht betroffen wären?„Die Industrie hat immer gesagt: Geht nicht, funktioniert nicht, ist zu teuer. Und die Politik hat es geglaubt“, kritisiert Verkehrsminister Hermann. Doch für eine Studie hat der ADAC zusammen mit externen Spezialisten vier Gebrauchtwagen mit einer speziellen Hardware zur Abgasreinigung nachrüsten lassen. Das am Dienstag veröffentlichte Ergebnis der Messungen zeige: „Es funktioniert, der Effekt ist doppelt so groß, wie bei einer Softwarenachrüstung“, so Hermann.
Für die Studie wurden ein Opel Astra, ein VW Multivan, ein Fiat Ducato und eine Mercedes B-Klasse umgerüstet. Bis zu 70 Prozent (innerorts) beziehungsweise 90 Prozent (außerorts) weniger Schadstoffausstoß lassen sich laut der Messungen durch Nachrüstungen an solchen Fahrzeugen erreichen. Für besonders belastete Gebiete wie das Stuttgarter Neckartor könnte dies eine Verbesserung der Luftqualität um bis zu 25 Prozent mit sich bringen.
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