Der belgische Brauereikonzern Anheuser-Busch Inbev, kurz Ab Inbev, will sich in Deutschland von den beiden Traditionsmarken Hasseröder und Diebels trennen, wie aus einem entsprechenden Bericht der Zeitung „Die Welt“ vom Donnerstag hervorgeht. Anleger nahmen diese Nachricht im frühen Handel am Donnerstag offenbar nicht so gut auf. Die Aktie notierte zuletzt im Minus.
„Wir sprechen mit einer begrenzten Zahl von Investoren, die eine fokussiertere Strategie für diese Marken fahren können", bestätigte ein Unternehmenssprecher der Zeitung. Man befinde sich allerdings noch in einem sehr frühen Stadium des Verkaufs, heißt es weiter. Ab Inbev wolle sich in Zukunft auf dem deutschen Markt mehr auf die Marken Beck´s, Franziskaner und Corona konzentrieren sowie auf lokale Angebote, wie beispielsweise Löwenbräu in Bayern sowie Haake-Beck in Bremen. Während Ab Inbev den oben genannten Biermarken auf dem deutschen Markt auch in Zukunft weiterhin Zuwächse zutraue, handele es sich bei dem Pils-Bier Hasseröder und dem Altbier Diebels dagegen eher um Sorgenkinder. So sei Hasseröder zwar die fünftgrößte Biermarke Deutschlands, leide aber unter dem Image als „Angebotsbier“. Ein großer Teil der Biermenge in Deutschland werde über Sonderangebote verkauft, der damit verbundene Preiskampf würde allerdings der Wertschöpfung von Hasseröder schaden. Diebels als Altbier auf der anderen Seite leide dagegen unter einer sinkenden Nachfrage.
Dennoch erhoffe sich Ab Inbev dem Zeitungsbericht zufolge für die beiden Traditionsmarken einen Erlös in Höhe von 200 Millionen Euro. Über mögliche Käufer ist derzeit noch nicht viel bekannt. Laut „Welt“ könnten Insidern zufolge Braukonzerne wie Radeberger und Bitburger potenzielle Käufer sein. Radeberger gehört zur Oetker-Gruppe.
Ab Inbev hat sich durch Übernahmen und Fusionen an die Weltmarktspitze der Bierbrauer gesetzt. Im Oktober 2016 übernahm der belgische Brauereikonzern mit SABMiller die damalige Nummer zwei auf dem Weltmarkt. Ab Inbev befinde sich deshalb derzeit noch in einer Phase der Neuordnung, in deren Rahmen auch auch eine Portfolio-Bereinigung laufe. So wurden im vergangenen Jahr bereits die ehemals zu SABMiller gehörenden Marken Peroni, Grolsch und Pilsner Urquell an den japanischen Konkurrenten Asahi verkauft.
Für die Aktie von Ab Inbev lief es am Donnerstag zunächst nicht ganz so rund. Die Nachricht über die Verkaufspläne der beiden Traditionsmarken Hasseröder und Diebels konnte die Anleger allem Anschein nach nicht überzeugen. Die Aktie notierte im frühen Handel am Donnerstag zuletzt mit 1,17 Prozent im Minus bei 101,30 Euro je Aktie.
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