Die soziale Marktwirtschaft war immer eine Staatsverschuldungswirtschaft, ein potemkinsches Dorf.
Dieses wirtschaften auf Kredit war immer der Macht des Zinseszinseffekts unterworfen. Dieser Effekt führt nach 30-40 Jahren zu unverhältnismäßigen Verteilungen, die Schere zwischen dem positiven Effekt auf der einen und dem neagtiven Effekt auf der anderen Seite, geht exorbitant auseinander.
Eine Warnung zu diesem Effekt gibt es seit Jahrhunderten in dem Märchen vom Schachbrett und dem Reiskorn. http://www.martinroedel.de/25er/maerchen.htm Bis weit ins Mittelalter war die Zinserhebung streng verboten.
Welche Möglichkeiten, realistische, bleiben übrig, um diesen Effekt zu bremsen, oder zu beschränken? Es dürfte doch ersichtlich sein, dass nur die Kappung des Zinses aus diesem Dilemma herausführt. Nun kann man natürlich den Zins nicht einfach abschaffen, ist er doch ein wesentlicher Bestandteil unseres Geldsystems. Was man aber machen kann, ist diesen Zins auf 0 zu setzen, ja sogar ins Negative zu verkehren. Die Vorzeichen zu verändern. Unter diesem Aspekt könnte der Volksbürger die aktuelle Zinspoltik evtl. mal neu überdenken.
Und nun zu dem Gespenst der Bankenrettung. Hat eigentlich sich schon mal einer Gedanken gemacht, warum die Superreichen, sich Yachten, Immobilien, Grundstücke und Fabriken eine nach der anderen kaufen? Warum sie sogar Fußballclubs kaufen, der Kunstmarkt regelrecht explodiert? Wir finden die Antwort bei Warren Buffet, der immer sein Mantra vor sich herträgt, wenig bis gar kein Bargeld besitzen zu wollen im einem FIAT Money Geldsystem. Somit bleibt doch die Erkenntnis, dass zu größten Teilen die Normalbürger ihr Geld auf Banken haben. Von Oma`s Sparbuch, Festgeldeinlagen bis hin zu Lebensversicherung, Riesterverträgen usw., usw, bertrifft ein Bankensterben doch hauptsächlich die Bevölkerung. Auch Gold ist nicht die Sicherheit für die es irrtümlich viele Menschen halten. Denn bei einem Zusammenbruch, wurde, wie uns die Geschichte zeigt, dessen Besitz verboten und die Veräußerung als Hehlerei bestraft. Weiterhin hat ein Zusammenbruch der Banken, einen fulminanten Effekt auf die Kreditvergabe. Woher sollen denn Kredite kommen, mit denen unsere Wirtschaft am Laufen gehalten wird?
Somit ist die jetzige Situation eher mit einem gordischen Knoten vergleichbar, dessen Zerschlagung mit dem Schwert allerdings katastrophale Folgen hätte. Somit bleibt im Endeffekt nur ein Fahren auf Sicht, mit einer sehr, sehr langen Phase von Nullzinsen. Und genau diese Situation ist beim Normalbürger nicht mal ansatzweise in die Bewertung der aktuellen Situation eingeflossen. Staatschulden von 2.000Mrd Euro sind nur mit Nullzinsen zu bewältigen.
Und somit kommen wir wieder zum Ausgangspunkt der Thematik. Es ist die Staatsverschuldungswirtschaft, die wir, um uns wohler zu fühlen, soziale Marktwirtschaft genannt haben, die die jetzige Situation prägt.
Die positiven Seiten der Verschuldung dürften aber auch hinlänglich bekannt sein, Gesundheitssystem, Lebenserwartung, Sozialstandards,usw. Nur idendifizieren die Menschen diesen Wohlstand, als ausschließlich ihrer Lebensleistung zuzurechnend, sie glauben, was immer galt, muss auch heute gelten. Dies ist aber sehr, sehr unvollständig, und nicht die ganze Wahrheit.
Diese Konfrontation mit der fürchterlichen Realität, wenn Erkenntis auf Glauben trifft, da bin ich mir sicher, will ein Großteil der Bevölkerung so nicht akzeptieren. Es wird deshalb erst über Generationen, so nach und nach vermittelbar sein. So wie Prozeße eben ablaufen. Langfristig, über Generationen hinweg.