Was Investoren 2002 erwartet - oder auch nicht

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Was Investoren 2002 erwartet - oder auch nicht

 
01.01.03 01:45
#1
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Grünes Licht für ein gutes Börsenjahr

Rund 15 Prozent Kursgewinn soll der Dax im kommenden Jahr verbuchen, so zumindest die durchschnittlichen Prognosen der Analysten. Damit sind die Experten schon bescheidener geworden. Im vergangenen Jahr hatten sie noch einen Aufschlag von 20 Prozent prognostiziert. Rausgekommen ist ein Minus von 20 Prozent.

Auch dem Euro trauen die Devisenexperten immer weniger zu. Im Durchschnitt sehen sie die europäische Einheitsdevise zum Jahresende 2002 bei 0,95 Dollar, was aber noch eine Befestigung von rund acht Prozent bedeuten würde. Seit seiner Einführung als Buchgeld vor drei Jahren setzten die meisten Analysten auf einen steigenden Außenwert. Und drei Mal ging's bislang schief. Jedes Jahr bescherte neue Tiefstkurse für den Euro gegenüber dem Dollar. Aber vielleicht geht's diesmal besser, wenn die Europäer erst einmal die Geldscheine in den Händen halten.

Wenn die Analysten und auch die Journalisten treffsicher wüssten, was die Finanzmärkte im kommenden Jahr den Anlegern bescheren, so würde sicherlich keiner mehr zum Jahreswechsel über Rückblick und Ausblick lamentieren. Dann könnten sie getrost einen großen Kredit aufnehmen und bequem „das Geld für sich arbeiten lassen“. Daher sollten Investoren den vermeintlichen Tipps für die Geldanlage, die nun kursieren und bei denen Experten bereits die Favoriten für das kommende Jahr ausfindig machen wollen, nur mit Vorsicht genießen. Die Zukunft ist ungewiss, das liegt in der Natur der Sache.

Auch hilft es nicht, den verpassten Chancen im vergangenen Jahr nachzutrauern. Oder haben Sie schon jemanden getroffen, der am 21. September 2001, dem Ausverkauf an den Börsen, aggressiv Aktien gekauft hat? Gespürt haben das Tief ja angeblich viele Börsianer, nur waren diese alle ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt an Orten, wo sie gerade keine Aktien kaufen konnten! Die vermeintlichen 40 Prozent Kursgewinne an der Nasdaq in drei Monaten dürften ganz wenigen vorbehalten geblieben sein.

In einem Dossier blickt FAZ.NET zurück auf das vergangene Jahr und orakelt mit, was die Zukunft bringen könnte.


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27. Dezember 2001 Mit Prognosen ist das so eine Sache. Besonders wenn es um eine "halbe Ewigkeit" geht - und das ist ein Jahr an der Börse, meint Wieland Staud von Staud Research.

Von Zeitpunktprognosen für Indexstände, wie sie allenthalben gefordert und angeboten werden, hält der Chartexperte wenig. Immerhin wagt er aber für 2002 eine Tendenzaussage mit ungefähr erreichbaren Niveaus.

"Dax unter dem Schlussstand von 2001"

Vor dem Dax und auch den anderen bedeutenden Aktienindizes liegt wohl erneut kein gutes Aktienjahr, vermutet Staud, der mit seiner letztjährigen pessimistischen Prognose gut im Rennen lag: "Der Dax wird das Jahr 2002 nach einer wahrscheinlich ziemlich abwechslungsreichen Zeit unter dem Schlusskurs von 2001 beschließen."

Anleihen sagt er ein besonders schlechtes Jahr voraus: Mitte November 2001 hätten die Renditen bei rund 4,2 Prozent der 10-jährigen Bundesanleihen ihr Tief gesehen. Selbstredend hat Staud "rein überhaupt nichts dagegen", wenn sich seine Einschätzung als Schwarzseherei entpuppen sollte.

Sentiment zu optimistisch

Die gesammelten Analystenprognosen für 2002, welche erneut die gefallenen Kurse und eine Konjunkturerholung für ihre optimistischen Ausblicke ins Feld führen, sind laut Staud mit Dax-Ständen von durchschnittlich rund 5.830 Punkten so optimistisch wie selten zuvor.

Die Erfahrung der vergangenen zehn Jahre lehre aber, dass der Dax Ende 2002 überall, auf jeden Fall aber nicht auf dem prognostizierten Niveau zu finden sein werde. Und da das Sentiment eben ein Kontraindikator ist, sei wohl eher mit mindestens 15 Prozent darunter liegenden Kursen zu rechnen.

Trends deuten mehrheitlich abwärts

Was die Trends betrifft, sind zwar Megatrends, wie etwa der Aufwärtstrend beim Dax seit 1982 intakt. Auf allen anderen Zeitebenen bis auf die ganz kurzfristige aber befinden sich Dax, S&P 500, Stoxx und natürlich der Nikkei in etablierten Abwärtstrends, stellt Staud fest.

Die so genannten "Elliott Waves", von denen Staud ansonsten viel hält, zeigen ihm dieses Jahr kein eindeutiges Bild. Allerdings sprechen die beiden wahrscheinlichsten Zählweisen "mit einiger Sicherheit" für eine Rally im kommenden Jahr, bevorzugt in der ersten Jahreshälfte, die auch zeitweise Dax-Kurse von über 6.000 wahrscheinlich mache. Für den Nemax 50 rechnet der Analyst auf jeden Fall mit Kursen um 1.900/2.000, für den Nasdaq Composite mit Werten um 2.400/2.500. Doch bereite die Aussicht auf den kommenden Sommer und Herbst Sorge.

Das Thema der hohen Liquidität will Staud nicht überbewertet wissen, da das Vertrauen der Anleger in Vorteilhaftigkeit der Aktienanlage nachhaltig erschüttert sei und die Gelder deshalb nur zögerlich an den Aktienmarkt zurück fänden.

BMW und Schering analytisch reizvoll

Als die Dax-Werte, die analytisch betrachtet die höchste Wahrscheinlichkeit für steigende Kurse aufweisen, nennt Staud BMW und Schering. Beide bieten einem ungebrochenen langfristigen Aufwärtstrend, und stehen nach Stauds Elliott-Zählung noch vor der abschließenden Aufwärtsbewegung. Als Kursziele für die nächsten ein bis zwei Jahre nennt Staud 60 Euro für BMW und 90 Euro für Schering.

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Noch schimmert die Börsenampel grün

14. Januar 2002 Im dritten Jahr in Folge machen es die Aktienmärkte den Anlegern nicht leicht. Eine Prognose über die weitere Kursrichtung fällt unverändert schwer. Denn noch immer gibt es für eine klare Haltung zu viele widersprüchliche Argumente.

Aus fundamentaler Sicht hängt letztlich alles an der Frage, wann der erhoffte Konjunkturaufschwung in den USA kommt und wie stark er letztlich ausfällt. Kommt er, wie derzeit von den Börsianern mehrheitlich angenommen, schon bald, dann stehen die Kursgewinne der vergangenen Monate auf einem guten Fundament. Zögert sich der Aufschwung dagegen noch lange hinaus, oder fallen wir sogar in eine Rezession zurück, dann steht das Kartenhaus Aktienmarkt auf tönernen Füßen.

Alle Prognosen hängen an der US-Konjunktur

Ähnlich problematisch wäre es, wenn die wirtschaftliche Belebung nur sehr zaghaft ausfallen würde. In diesem Fall wären die historisch hohen Bewertungen an der Wall Street und an etlichen europäischen Märkten nicht zu rechtfertigen. Wieder fallende Kurse und ein drittes Börsenjahr mit Verlusten in Folge wären dann die logische Konsequenz.

Doch aktuell stehen trotz aller Widrigkeiten die Börsenampeln zunächst noch auf Grün. Verantwortlich dafür ist die vorhandene hohe Liquidität, die im Schatten des Glaubens an einen US-Konjunkturaufschwung ihre kurstreibenden Kräfte entfalten kann. Hinzu kommt die Annahme, dass die meisten Marktteilnehmer den jüngsten überraschenden Aufschwung nicht richtig mitgemacht haben und sie bei weiter steigenden Kursen unter Zugzwang geraten, endlich einzusteigen.

Ausgewählte abgestrafte Aktien bieten die größten Chancen

Sollte 2002 tatsächlich ein gutes Börsenjahr werden, dann dürfte sich das meiste Geld mit den Branchen und Ländern verdienen lassen, die in der Baisse am stärksten gebeutelt wurden. Das spricht für den Neuen Markt ebenso wie etwa aus Branchensicht für die Internetwerte. Auch dürften die Börsen der Schwellenländer von einer Erholung in den USA überproportional profitieren. Russland steht dabei wie schon im Vorjahr ganz vorne in der Favoritenhitliste.

In allen Fällen kommt es aber unbedingt auf die richtige Auswahl der geeigneten Einzelaktien an. Nur dann besteht Aussicht auf eine zufrieden stellende Performance. Mit der früher geltenden goldenen Regel "Kaufen-und-liegen-lassen" dürften Anleger ebenfalls nicht glücklich werden. Wegen der vielen unsicheren Variablen ist es derzeit einfach so, dass die Stimmung jederzeit wieder kippen kann. Und genauso schnell wie es zuletzt nach oben ging, können die Kurse dann auch wieder abstürzen.

Tenor der Quartalsberichte genau verfolgen

Eine aktive Anlagepolitik scheint somit angebracht zu sein. Dies beginnt schon jetzt mit einer intensiven Beobachtung der gerade anlaufenden Quartalsberichtssaison. Denn wenn die Unternehmen mit zu vielen ernüchternden Nachrichten aufwarten, können die Kursampeln - Liquidität hin oder her - auch schnell wieder auf Rot umschalten.


Vom Sinn und Unsinn der Jahresprognosen

21. Dezember 2001 Erinnern Sie sich noch an das Wort „Soft-Landing“? Dies sollte im Jahr 2001 der Schlüssel zu Kursgewinnen am Aktienmarkt sein. Denn genau vor einem Jahr gaben sich Strategen und Analysten überzeugt, dass der zweitmächtigste Mann der Welt, Alan Greenspan, die nachlassende Wachstumsdynamik in der amerikanischen Wirtschaft wieder ankurbeln wird.

Die vielgerühmte weiche Landung der amerikanischen Konjunktur sollte ein Chaos verhindern, bestenfalls eine Wachstumsdelle räumten die Analysten ein. Im Rückblick hören sich ihre Prognosen für das Jahr 2001 fast schon märchenhaft an. Sinkende Zinsen und ein erwarteter rückläufiger Ölpreis sollten etwa nach Einschätzung von Julius Bär eine günstige Konstellation für Wirtschaftwachstum und den Aktienmarkt ergeben.

Zerplatzes Softlanding

Statt der Erholung im zweiten Halbjahr gab's eine Rezession. Der Motor für die Weltkonjunktur USA fiel aus, zum ersten Mal seit dreißig Jahren schrumpft das Bruttoinlandsprodukt in den USA, Japan und Europa gleichzeitig. Und an der Börse ging's eigentlich nur bergab. Umfragen aus dem Vorjahr belegen, dass die Analysten im Durchschnitt dem Dax zum Jahresende bei 7.700 Punkten sahen, was einem Aufschlag von rund 20 Prozent bedeutet hätte. Wenn die Analysten denn recht behalten hätten.

Mit der 20-prozentigen Kursbewegung lagen die Experten gar nicht so falsch, allerdings hauten sie mit dem Vorzeichen daneben. Dabei dürften viele Strategen bereits mehr als froh sein, dass der Dax zum Jahresende mit der Marke von 5.000 Punkten spielt. Immerhin hat der Index in diesem Jahr auch schon einmal mit einer drei angefangen. Die schiefen Prognosen nur auf die Trerroranschlägen in den USA zurück zu führen, die keiner vorhersehen konnte, geht jedoch zu kurz.

Berufsoptimismus bei den Banken

Banken und Broker sind Berufsoptimisten. Der Geschäftszweck einer Wertpapierabteilung ist es, Aktienumsätze zu generieren. Im Bullenmarkt geht dies einfacher, dann wird neu gekauft, umgeschichtet und neue Strategien probiert. Im Bärenmarkt gibt's dagegen nur eine konsequente Handlungsempfehlung: Aussteigen aus dem Markt, was eine einmalige Kommission für die Handelshäuser bringt.

Das sollten Investoren wissen, wenn sie nun die optimistischen Prognosen für das kommende Jahr lesen. Aber lieber als bullische Prognosen geben würden sich die Analysten nun damit brüsten, dass sie den schwachen Aktienmarkt richtig vorher gesagt haben. Das wäre ihre beste Werbung. Aber wie kann es sein, dass die große Schar der Experten sich dermaßen verschätzte?

Aus der Delle wurde ein Loch

Das große Dilemma ist, dass es schwer fällt, aus dem aktuellen Umfeld eine völlig andere Positionen einzunehmen. „Vor einem Jahren haben wir noch alle geglaubt, dass das Schlimmste, was uns passieren kann ist, dass die USA auf den langfristigen Wachstumspfad von drei Prozent sinken“, sagt ein Börsianer rückblickend. Nach zehn Jahren Aufschwung schien es undenkbar, dass die USA noch einmal rückläufige BIP-Zahlen beklagen müssen.

Die vermeintliche Delle entpuppte sich als tiefes Loch. Die Träume vom Softlanding lösten sich spätestens mit den Quartalsergebnissen zum Halbjahr auf. Statt des anvisierten Aufschwungs in der zweiten Jahreshälfte 2001 - der auch die Kursgewinne am Aktienmarkt bringen sollte - waren die meisten Unternehmen im Sommer nicht in der Lage, auch nur einen Ausblick für das dritte Quartal zu geben und glänzten mit Gewinnwarnungen. Das Hardlanding war da, auch ohne dass ein Flugzeug das World Trade Center ansteuerte.

The same procedure...

Für das kommende Jahr geben sich die Strategen bei den Banken und Brokern erneut optimistisch. Ein Plus von rund 15 Prozent sagen sie durchschnittlich für den Dax voraus. Die diesjährige Argumentationskette lautet: Ab dem zweiten Halbjahr 2002 springt die Konjunktur wieder an, was die Börse mit Kursgewinnen antizipieren wird. Eine den Investoren wohl vertraute Prognose, hatten wir diese doch bereits im vergangenen Jahr.

Und auch diesmal steht bislang nur fest: In den ersten zwei Quartalen dürften wir kein Wirtschaftswachstum sehen, die Unternehmensgewinne bleiben schwach. Ob der daraus gezogene Umkehrschluss, dass ab dem zweiten Halbjahr die Konjunktur wieder das Laufen lernt, berechtigt ist, darauf hoffen nicht nur die Auguren. Auch die Privatanleger wollen zum Jahresende lieber vom  Aufschwung träumen als von einem weiteren Abschwung mit all' den unschönen Konsequenzen, nicht nur für's Depot.

Aber wahrscheinlich ist es klug, noch ein wenig vom Aufschwung zu träumen und nicht gleich Geld darauf zu wetten. So lange zumindest, bis es endlich fundamentale Anzeichen gibt, die die gehandelten Hoffnungen untermauern.
Was Investoren 2002 erwartet - oder auch nicht first-henri
first-henri:

Na denn man Prost, Happy !

 
01.01.03 02:25
#2
Auf ein erfolgreiches Neues!

Newyearsgreetz f-h
Was Investoren 2002 erwartet - oder auch nicht 1Quantum

Auf ein erfolgreiches 2018 ;0)

 
#3


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