Ein par kleine Anmerkungen die mir überlegt habe und die nicht alle in den Medien stehen.
Bisher ist bekannt das die Staatsanwaltschaft in Deutschland seit ca. 2 Jahren ermittelt. Bisher wurde aber noch nichts bestätigt. Man hat also in 2 Jahren noch nichts mit beweisen belegen können. Trotz Durchsuchungen im Sitz in Westerstede.
Finde ich persönlich etwas verwunderlich. Also entweder macht die Staatsanwaltschaft keinen guten Job oder es ist schwierig Fehlverhalten nachzuweisen.
Bei den bisherigen Gerichtsverhandlungen kam auch noch nichts raus. Sehr merkwürdig alles.
Was ich aber noch viel Interessanter ist, ist das der Herr "Jooste" bisher nicht mal in Untersuchungshaft sitzt! Man weiß nicht mal, ob überhaupt gegen Ihn persönlich ermittelt wird. Daraus schließt sich für mich, dass man Ihm nichts nachweisen kann oder er nicht so viel verbockt hat, wie es in den Medien immer dargestellt wird.
Man sollte aber auch wissen, dass Josste sich mit Bilanz-Recht etc. sehr gut auszukennen scheint. Er hat etwas in dieser Richtung studiert und war glaube auch sogar früher selbst Wirtschaftsprüfer.
Er weiß daher mit Sicherheit, wo die Grauzonen und Kreativität der Führung von Bilanzen liegen. Wahrscheinlich hat er das alles angewendet.
Ich halte es für wahrscheinlich, dass Poco nur zu 50 % und Conforama zu 75 % in die Bilanz darf.
Dadurch würden die Umsätze sinken. Das operative Ergebnis allerdings nicht, daher hier immer ein Minderanteil ausgewiesen werden sollte.
Das würde meiner Meinung nach ca. 3 Mrd (50 % Poco 25 & Conforama) an Assets in der Bilanz kosten, die abgeschrieben werden müssten. (persönliche Schätzungen)
Zusätzlich gehe ich davon aus, dass ca. 1 Mrd. an faulen Konsumentenkrediten in Tochterunternehmen stecken. (Campion Capital)
In Südafrika läuft die Wirtschaft nicht so gut wie in anderen Ländern der Welt. (höhere Arbeitslosigkeit etc.) Daher ist es wahrscheinlich, dass es zu Kreditausfällen gekommen ist, die noch nicht abgeschrieben sind, da man hofft, dass sich die Lange zukünftig wieder verbessert und man das Geld doch noch bekommt)
Daher wurden die Kredite erst mal in unternehmensnahen Unternehmen zwischen geparkt, die als Ausgleich Kredite von der Steinhoff Holding bekommen haben.
Dazu ein sehr interessanter Artikel wie ich finde! vom 08.10.2017
www.handelszeitung.ch/unternehmen/...hoff-zeigt-risse-1495959
Das könnte den Cashbestand von Steinhoff schon verringern. Da im Cashbestand der Bilanz auch kurzfristige Geldanlagen stecken könnten. Meistens werden hier aber stark gehandelte Staatsanleihen gekauft.
Ich denke, das Steinhoff hier 1 Mrd. an die Südafrika Tochter vergeben hat und zusätzlich 1 Mrd an Tochterunternehmen, die in der Bilanz nicht auftauchen (Campion Capital).
Ich meine als die alten (fehlerhafte Bilanz) noch Online war stand etwas von ca. 3 Mrd an Cash drin.
Meine Vermutungen würden es schon auf 1 Mrd. zusammenschrumpfen lassen.
Die Banken haben den Cashpool ja mittlerweile auch gesperrt, daher kann sowieso nicht darauf zugegriffen werden.
Ich denke hier liegen die Probleme und das ca. 4 Mrd in der Bilanz abgeschrieben werden müssten.
Allerdings heißt das nicht, dass die Bilanzform mit Campion Capital rechtlich verboten ist. (nur Kreativ ausgelegt)
Bei verbesserten wirtschaftlichen Bedingungen könnten die Konsumkredite aber doch noch zurückgezahlt werden.
Jooste und das Steinhoff Management halte ich persönlich als extrem risikofreudig und für großen Erfolg wurden sehr große Risiken eingegangen, die vielen Privatanlegern nicht bewusst waren. So lange das große Wachstum weiterging war es wohl den meisten auch egal, wie dies passierte.
Privater Konsum von Josste, Wiese etc. wurde auf Kredit gekauft und mit Steinhoff- Aktien abgesichert. Kann man auch anders sehen, dass man mit seinem Vermögen nur die Immobilien und Luxus kaufen konnte, aber zusätzlich auch noch Aktien des Unternehmens haben wollten und dafür eben Kredite benötigten. (Banken brauchten aber Sicherheiten)
Vergessen darf man auch nicht, dass mMn Wiese erst 2015 bei Steinhoff mitmischt. Hier wurden Unternehmen von Wiese in den Steinhoff Konzern eingegliedert und Wiese erhielt dafür Aktien von Steinhoff.
Bei der Übernahme von Matress Firm gab es auch eine zusätzliche Kapitalerhöhung von Milliardenhöhe. Wiese hat auch einiges gezeichnet.
Es kam also auch immer Eigenkapital rein und nicht nur Fremdkapital!!!
Dies sind alles nur meine persönlichen Meinungen.
Also keine Handlungsempfehlung!
Habe mir aber selbst ein par Steinhoff Aktien zugelegt. Mal sehen wie die Story ausgeht!