Ich vermute, dass die Fannie rund 30 Milliarden Dollar Eigenkapital benötigt. Die Firma hatte 28 Milliarden EK, als sie in den Rettungsschirm gesteckt wurde.
Für den Fall, dass es sich anhand der geheimen Dokumente bewahrheitet, dass die Fannie gar nicht hätte gerettet werden müssen, geht dieser Betrag durchaus in Ordnung.
Um dies beurteilen zu können, bedarf es einen genauen Blick auf die DTA(deferred tax assets) der Firma gleich nach Beginn des conservatoeship in 2008 bis 2013, als Fannie aufgrund angepasster Buchwerte auf einen Schlag 59 Milliarden Dollar zurückgeben konnte. Aufgrund der enormen Höhe des Betrages liegt der Verdacht sehr nahe, dass bei den Buchwerten getrickst wurde, um die Notwendigkeit einer Rettungsaktion vorzugauckeln.
Diese Analyse ist wichtig, um die Höhe des notwendigen EK zu ermitteln. Denn wäre Fannie 2008 gar nicht pleite gegangen, dann hätten die 28 Milliarden von damals selbst in der schlimmsten Krise der letzten Jahrzente gereicht. Falls nicht, dann sprechen wir hier von einem benötigten EK, das weit über diese 28 Milliarden hinaus geht, um zukünftige Rettungsaktionen zu vermeiden - ein für uns Aktionäre entscheidender Aspekt bezüglich einer möglichen bevorstehenden Verwässerung unserer Aktien.
Erst nach dieser Analyse stellt sich die Frage, wie man rekapitalisieren will. Und da gibt es viele Möglichkeiten. Das Einbeziehen der Altaktionäre, wie du es beschreibst, ist eine beliebte Methode. Sie ist aber nicht vorgeschrieben. Außerdem nimmt es die FHFA mit ihrer treuhänderischen Pflicht gegenüber den Aktionären nicht so ernst. Sie behauptet sogar, dass sie gar keine "fiduciary duty" besäße. Ein Unding!
Bei einer Kapitalerhöhung in diesem Ausmaße ist es im Sinne der Gleichberechtigung aller Aktionäre unbedingt erforderlich, Rücksicht auf die vorhandene Aktionärsstruktur der Firma zu nehmen. Die Fannie hat rund 1 Milliarde Stammaktien ausstehend, während sie gut 20 Milliarden durch die Ausgabe von Vorzugsaktien erzielt hat. (Den größten Teil davon übrigens in den 2 Jahren vor dem Rettungsschirm. Nur so viel zum Thema "private Gewinne und öffentliche Verluste": Der "Rettungsschirm" hat rund 17 Milliarden Dollar vernichtet, die erst kurz zuvor eingenommen wurden. Es ist eine kaum zu überbietende Frechheit, diese Fakten einfach zu ignorieren. Wahrscheinlich war es sogar der größte Betrug aller Zeiten. Die Vorzugsaktien und deren Ausgabedatum findest du hier:)
www.fanniemae.com/portal/about-fm/...ns/stock-information.html
Bei einer Kapitalerhöhung sollten demnach sowohl Stammaktien, als auch Vorzugsaktien ausgegeben werden, um eine angemessene und faire Beteiligung aller Aktionäre zu gewährleisten. Der Staat müsste zudem einen Teil seiner Warrants dafür aufbringen, um die Sache fair zu gestalten.
Warten wir es einfach ab.