Ohne Frage der Preisdruck ist da, denn sonst wäre bei Vestas der Preis pro MW nicht so gesunken wie er gesunken ist. Bei Gamesa war aber die Turbinebpreisentwicklung aber nicht ganz so schlecht wie bei Vestas Bei Gamesa ist der Turbinenpreis in den letzten 12 Monate lediglich um 0,08 Mio. €/MW bzw. 8% auf 0,87 Mio. €/MW gesunken und bei Vestas ging es um 10% auf 0,80 Mio. €/MW runter. Dramatisch ist das alles noch nicht, aber wir wissen es hat nicht wie es weiter geht.
Man kann aber schon einiges kompensieren wie man z.B. bei Nordex schon sehen kann mit dem Aufbohren der Nennleistungen bei der N131 und bei der N117. Die N131/3300 wurde auf die N131/3900 aufgebohrt und die N117/3000 auf die N117/3600. Dieses "Aufbohren" bringt natürlich mehr an Stromerzeugung für den Windparkbetreiber und so werden dann auch die Stromgestehungskosten gesenkt, die für die Projektrentabilität die Zahl schlechthin ist. Nordex macht das mit relativ wenig zusätzlichen Aufwand an Material- und Montagekosten.
Man muss aber auch schon ganz klar sagen, dass im Prinzip die Zinsen wichtiger sind für die Windpark- und Solarkraftwerksrentabilität wie der Turbinenpreis, denn Windparks werden meist mit 70 bis 80% Fremdkapital finanziert. Außerdem spielen noch eine Rolle wie teuer der Stromnetzanschluß ist samt Umrichter und Kabelverlegung, die Projektierungskosten samt Umweltstudien und Genehmigungen, die Baukosten samt den Ausgleichsmaßnahmen wie auch die Landpachtkosten. Es gibt also schon noch einige andere Faktoren, die Einfluss auf die ganzen Projektkosten haben und somit auf die Projektrentabilität. Sieht man z.B. recht gut in China bei Solar. Dort sind die Modul- wie auch Wechselrichterpreise kaum gefallen in den letzten 12 Monate und trotzdem wird dort Solar verbaut ohne Ende. Im letzten Jahr gab es in China bei Solar ein Wachstum von rd. 50% und in diesem Jahr wohl nochmal 10% auf dann fast unglaubliche 60 GW an Solarneuinstallationen. Dieses riesige Wachstum kommt nicht von den Preisen, sondern von der riesigen Liquidität, die es in den Finanzmärkten gibt (= irgendwo muss das Geld ja investiert werden), dem Anlagedruck von Versicherungen und Pensionfonds (= Anleihen werfen ja kaum Renditen ab und so sind 4% Rendite mit einem Wind- oder Solarkraftwerke eine sehr gute Investition) und nicht zuletzt wegen den niedrigen Zinsen, die für eine geringe Projektfinanzierung sorgen.
Aber zurück zu Nordex und einer möglichen Kompensation des Preisdruckes über das Aufbohren der Mühlen. Die Leistung der "neuen" N131 wurde von 3300 auf 3900 um 18% erhöht durch ganz einfache technische Kniffe. Die höhere Leistung wird durch eine höhere Nenndrehzahl des Rotors erzielt und dafür müssen nur neue stärkere Pitchlager eingebaut werden und ein zusätzlicher Contoller wird benötigt, der die Blattlasten permanent kontrolliert und bei zu hohen Kräften werden dann die Rotorblätter leicht eingedreht. Alles andere wie Generator oder Getriebe oder auch der Turm bleiben gleich. Für Nordex selbst also kaum ein Mehraufwand gg. der "alten" N131, aber für den Windparkbetreiber je nach Nabenhöhe und Standort eine Verbesserung der Stromerzeugung von 8% bis 14%.
Die "neue" N117 wurde von 3000 auf 3600 um 20% bei der Nennleistung aufgebohrt in dem das Drehmoment erhöht wird und das macht Nordex auch ganz clever, denn es wird bei der N117/3600 einfach das Getriebe der N131 genommen und stärkere Pitchlager eingebaut und schwupps wird mit der "neuen" N117 eine Erhöhung der Stromerzeugung von etwas über 10% erreicht.
Schon ganz clever was da Nordex so getrieben hat mit der Eolution der N117 und der N131. Kenne keinen Mühlenbauer, der das so hinbekommen hat wie Nordex mit einem solch geringen Aufwand und fast alles wurde mit Gleichteilen umgesetzt/entwickelt.
Offenbar kommen diese "neuen" Mühlen einigermaßen gut an am Markt an, denn die letzten 3 Großaufträge für Nordex-Mühlen, die man in einer solchen Größe so eigentlich von Nordex bisher kaum gekannt hat, gab es mit diesen "neuen" Nordex-Turbinen:
- der heutige 115 MW Schwedenauftrag mit 31 N131/3900
- 180 MW aus Holland mit 50 N117/3600
- 101 MW aus Argentinien mit 26 N131/3900
Auch in der Türkei läuft es seit dem 2. Hj. mit den "neuen" N131 und N117 richtig gut.
Egbert alles schön und gut, aber 20% Gewinn sind ja auch nun nicht der große Brüller. Hier kannste du mal meine Wikiperformance vom meinem Small und Midcap-Wiki anschauen:
http://www.ariva.de/zertifikate/LS9KDEMein aggressiverer Wiki, der aber auch volatiler ist, namens Ulm Universum, der auch Hebelscheine drin hat wie z.B. von Wirecard, Rocket internet, Thyssen oder Covestro, ist sogar die letzten 6 Monate etwas besser gelaufen.
Nordex hat bei meiner Performance auch schön geholfen mit dem satten Plus in gerade mal 5 Wochen. Mal sehen ob der heutige Wiedereinstieg, nach dem es wieder über die 200er ging, auch wieder erfolgreich sein wird. Es bleibt aber nur zu hoffen, dass der DAX jetzt nicht auf Tauchstation geht, denn die Schwäche des DAX gg. den asiatischen Börsen und der Wallstreet ist schon eklatant. Wobei ich mir das nicht so ganz vorstellen kann, denn die deutsche Wirtschaft brummt ohne Ende. Viele Firmen suchen händerigend Mitarbeiter. So viele Anfragen von Unternehmen wie in den letzten 9 Monate hatte ich noch nie seit ich selbstständig bin, aber mehr wie meine 2 Studenten will ich nicht einstellen und ich hab auch keine Lust dazu Tag und Nacht zu arbeiten wie ich es früher gemacht habe. Es fehlen in Deutschland Fachkräfte ohne Ende vom Ingenieur über Techniker bis zum Facharbeiter und es können nicht mal mehr alle Lehrplätze besetzt werden.