Hierfür sprechen mehrere Gründe:
1. die Leerverkäufer (=ferngesteuerte Zockerbunden der großen US- und GB-Banken) reduzieren ihr Engagement deutlich und öffentlich für alle sichtbar. Hierdurch stützen sie (heimlich) Verkäufe von Calls in den hohen Kursregionen (und schaden damit natürlich irgendwelchen Emittenten, deren Aktienkurse zur Zeit paradoxerweise auch nach oben rasen...), die sie irgendwann mal zu einen Bruchteil des jetzigen Wertes gekauft haben. (Aus dem gleichen Grunde werden natürlich bei fallenden Kursen die Leerverkaufsquoten immer größer und der Newsflow immer apokalyptischer: Unterstützung zum (heimlichen) Verkauf von Put-Optionen) Der Vorgang dauert Wochen und spielt sich entlang der steigenden Kusflanke ab.
2. Der Newsflow ist nur positiv. Alles ist wunderschön. Sogar die Zahlen. Die Aussichten werden immer besser. Das stimmt auch.
3. Unrelevant ist zwar, daß Air Berlin zu Staub zerfällt und aus Lufthansa-Sicht wahrscheinlich keinen kommerziellen Wert mehr darstellt - trotz des wohl wahltaktischen 150 Millionen Massekredits der Bundesregierung. Die Krankmeldungen der Langstrecken-Piloten haben wohl ebenfalls taktische Gründe: sie blockieren dadurch ihre Entlassung durch den Insolvenzverwalter, wenn keine Langstrecke mehr geflogen wird.
4. Relevant ist jedoch, daß die Fluggastwanderungen von Air Berlin wohl zum Großteil in Richtung Lufthansa und Eurowings stattgefunden haben. Und dort werden die wohl in Zukunft auch bleiben. Dasselbe dürfte mit den Piloten passieren. Das Eurowingspilotengehalt ist aber nicht ganz so gut, wie das bei AB1000...
5. Kursunterstützend wirkt bei Lufthansa immer ein steigender Ölpreis. Vergleiche mit 2006, 2007 sind sehr erhellend. Vermutlich liegt das an der weitsichtigen Kersosinpreis-Hedgingstrategie. Dafür hat die LH eine eigene Abteilung und die Prognosen und Annahmen werden sogar regelmässig veröffentlicht.
Wo sind die Risiken? Es sind die gleichen wie vor einem Jahr. Sie sind sogar noch größer geworden. Vor allem:
1. die bestehenden Piloten-Betriebsrenten werden nun von so einem Fintech-Unternehmen, JDC, verwaltet. Das Neukundengeschäft wird ausschließlich über JDC abgewickelt. Ob so etwas sehr langfristig - denn das muss es - funktioniert? Kurzfristig hübscht es die Finanzberichte der LH kräftig auf. Wie vieles, daß sie in den letzten Jahren getan haben. Eine Kette von Einmaleffekten.
(Ich assoziiere Fintech-Unternehmen bis jetzt mit 100%igen Zockerbunden wie Naga und Bitcoin-Group. Vielleicht muß ich hierbei aber umdenken und Fintech nicht als Risiko sehen. Was mache ich denn anderes seit 15 Jahren .....? )
2. Die Shorts könnten aufhören kleiner zu werden und die Auftragsmusik der "Analysten" könnte ihre Stilrichtung ändern. Ich rechne damit am Morgen des 25.9. nachdem Merkel ihren Wahlsieg verkündet.
Es ist also noch etwas Zeit.
Viel Glück, Zockerz. Ich wünsche euch, dass ihr alle reich werdet.
PS: der Aktienkurs ist mir egal. Hauptsache er verändert und dreht sich rasch. Im Idealfall - für meine Modelle - ändert er seinen Trend unter hoher Volatilität.