Treffende Analyse, in der Türkei sehe ich allerdings kein allzugroßes Risiko für Lufthansa, aus folgenden Gründen:
1.) Turkish Airlines ist in den letzten Jahren extrem gewachsen und hat dabei der LH Group gute Kunden insbesondere nach Asien abgejagt, die haben günstige Preise und auch immer recht guten Service angeboten, grad auch in Business Class. Und durch die Star Alliance hat Lufthansa ja da zum Teil noch mitgespielt, obwohl sie sich damit eine mächtige Konkurrenz geschaffen haben.
Nun wollte der Bosporus-Dikator in Istanbul ein Welt-Drehkreuz errichten und damit weiten Teilen des Europa-Asien marktes abgreifen, während ja EK, EY und QR eigene Probleme haben. Man schaue sich nur mal an, was TK an Langstreckenfliegern geordert hat in den letzten Jahren.
Wenn die nun in eine Krise gestürzt werden bzw. schon wurden, sind diesen aggressiven Expansionsplänen erstmal Riegel vorgeschoben, der Heimatmarkt nimmt ab, und sehr viele Leute sind aufgrund der Unruhen nicht mehr bereit, über Türkei zu fliegen auch wenn die Preise noch so niedrig und das Essen noch so lecker ist. Eine stark geschwächte TK ist letztlich daher teilweise gut für LH. Siehe auch www.wiwo.de/unternehmen/...en-lufthansa-seite-3/5212414-3.html
2.) Lufthansa hat kaum Anteile am Tourismusflug in die Türkei. Der Markt wird hier von großen Charterketten kontrolliert und leidet unter extremen Niedrigpreisen durch entsprechende niedrige Standards in der Türkei. Wenn weniger Leute ihren Urlaub in der Türkei verbringen, aufgrund der Unruhen, Anschläge oder Spannungen, fliegen sie zu anderen Zielen, von denen die LH Group deutlich mehr profitiert. Ob nun Eurowings nach Spanien, LH Passage in die USA, oder wo auch immer sonst hin, hier ist die Marge größer als beim Charterbomber nach Antalya.