""Viele Mitnebenkosten würden nicht so stark steigen, wenn mehr Wohnungen gebaut würden und entsprechend auf mehr Nutzer verteilt werden könnte. (Müll, Wasser, Niederschlag usw)"
Das erkläre mir mal. Alle drei von dir genannten Beispiele sind verbrauchsabhängige Kosten. Mehr Wohnungen = mehr Mieter = höhere Kosten. Die Kosten pro Kopf bleiben doch gleich."
Stell Dir vor, es regnet nie, du wäscht Dich nie und du produzierst auch keinen Müll und du brauchst keine Müllabfuhr. Alle genannten Verbräuche sind gleich 0 und Du zahlst entsprechend keine Abgaben.
Deine lieben Mitmenschen finden es zwar lästig, dass Du nicht besonders gut riechst, neiden Dir aber Dein in diesen Punkten abgabenfreies Leben und sie eifern Dir einfach nach. :-)
Meinst du nicht, dass dann plötzlich die Abgaben einfach nach Köpfen berechnet wird? Der Großteil der genannten Nebenkosten sind ehedem Fixkosten und entstehen unabhängig vom Gewicht des Mülls oder dem Wasserverbrauch oder der Regenmenge. Die Kosten müssen reingeholt werden. Ob nach Verbrauch, Kopf oder Wohnung ist letztendlich wurscht.
In meinem Heimatlandkreis sind auch die Müllgebühren haushaltsabhängig und verbrauchsunabhängig. So will man verhindern, dass die Menschen einfach ihren Müll in der Natur wild entsorgen.
In meiner Heimatstadt regnet es sehr oft, nur müssen wir erstaunlicherweise kein Niederschlagswasser bezahlen. Dafür zahlen wir halt höhere Abwassergebühren. Letztendlich ist es vollkommen wurscht wie die Abgabe sich schimpft. Die mit hohen Fixkostenanteil entstehenden Kosten werden - wie auch immer - auf die Bevölkerung umgelegt.
Wenn eine Gemeinde nicht, wegen fehlender Baugebiete usw, nicht wachsen kann, dann wachsen zwangsläufig die Nebenkosten für die Einwohner. Neben Tod und Steuern sind auch stetig steigende Abgaben für die kommunale Versorgung sicher.
Ich vermiete auch eine Wohnung und ich finde es einfach sehr verlogen, wenn Vermieter auch nur ansatzweise auf Gelder verzichten sollte, die der Markt bezahlt. Insbesondere wenn ich eh schon 45% von den Gewinn bei der Vermietung an den Staat abführen darf.
Unsere Regulierer sind einfach unfähig und Mieter und Vermieter sollen gegenseitig ausgespielt werden.
Im ländlichen Bereich gibt es ja genügend Wohnraum und durch die Landflucht kommt es zu Leerständen usw. Der Verbrauch spielt angesichts der Gestehungskosten auf lange Sicht keine Rolle und es wird einfach nach anderen Maßstäben abgerechnet. (Stichwort Kläranlage für 3.000 Menschen oder 60.000 Menschen oder Wohnfläche vom Haus Grundstück usw) Hier wird meist sehr viel rumgerechnet und zum Schluss kommt das Ergebnis heraus, welches dem Bürgermeister am besten gefällt (weil für ihn am günstigsten).