Ich beabsichtige einen einseitigen Brief an mir persönlich bekannte MdBs der Parteien zu verschicken, die sich derzeit in Berlin mit den Koalitionsverhandlungen herumplagen. Ich habe mal den Text hier herein kopiert und frage um Eure fachkundige Meinung. Wenn das Produkt fertig ist, kann es gerne jeder nutzen, um es ebenfalls zu verschicken. Im Original gibt es Endnoten, wo es zu jedem Beispiel einen Link und einige Bilder gibt.
Mit besten Grüßen
Lobo
Klimapolitik und Energieversorgung ein Ausweg für alle Parteien in der neuen Koalition?
In der zukünftigen Koalition wird es um eine moderne Klimapolitik, eine gesicherte Energieversorgung gehen, die gleichzeitig dem Bedürfnis der Bürger nach bezahlbarer Versorgungssicherheit gerecht wird, sowie internationale Verpflichtungen berücksichtigt. Dieses kann m.E. mit einer besonderen Technologie zukunftsträchtig und zur Zufriedenheit aller gelöst werden der Nutzung von Brennstoffzellen und Wasserstoff als Speichermedium. In dieser kurzen Ausführung möchte ich mich auf nur zwei Anwendungsbereiche beschränken: Energieversorgung und Mobilität. Ich stelle nur Anwendungen vor, die bereits genutzt werden oder unmittelbar vor der Einführung stehen.
1. Energieversorgung
Am langfristigen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe wird die Welt und somit Deutschland nicht umhinkommen. Dennoch können Kohle- und Gaskraftwerke nur mittelfristig ersetzt werden, um die Versorgungssicherheit nicht zu gefährden. Zudem ist bis heute kein Medium eingesetzt, das die wachsende Menge Stroms aus regenerativen Quellen in der notwendigen Menge (Gigawatt-Bereich) speichern kann. Hier bieten Brennstoffzellenkraftwerke entsprechend technische Lösungen an.
1.§Kraftwerke, die mit Erdgas betrieben werden, aber durch Elektrolyse nahezu schadstofffrei Strom, Wärme und ggf. Wasserstoff produzieren können. Dieses geschieht auf geringer Fläche und ohne Lärmemissionen vor allem auch dezentral. Eine Anlage ist im Berliner Bundesministerium für Forschung und Bildung in Nutzung .
2.§Brennstoffzellen, die aus regenerativen Quellen gewonnenen Strom nutzen und durch Elektrolyse Gas oder Wasserstoff produzieren (Power-to-Gas P2G). Diese Produkte können nahezu unbegrenzt gespeichert werden und stellen damit mittelfristige Versorgungssicherheit sicher . Diese Anlagen werden bereits genutzt .
3.§Brennstoffzellen, die an herkömmliche Gas- und Kohlekraftwerke gekoppelt werden, die Abgasluft filtern und bis zu 90% des CO2 binden könnten. Das CO2 kann dann industriell genutzt oder gespeichert werden (Carbon Capture Storage, CCS). Diese Technologie wird derzeit großrahmig von EXXON erprobt und steht unmittelbar vor der Einführung . Damit könnten selbst Braunkohlekraftwerke nahezu schadstofffrei auf absehbare Zeit betrieben werden.
Empfehlungen für zukünftige Politik:
§Ausweitung der Anerkennung von aus P2G produzierten Gasen als regenerative Energieträger.
§Gesetzmäßiges Ermöglichen der CO2-Speicherung, die in Deutschland derzeit weitgehend untersagt ist.
§Weitere staatliche Förderung der P2G und CCS Technologien.
2. Elektromobilität:
Die deutsche Autoindustrie steht vor der großen Herausforderung, den steigenden Umweltauflagen gerecht zu werden aber vor allem auch international wettbewerbsfähig zu sein. Langfristig steht das Ende für Verbrennungsmotoren fest. Gleichzeitig muss dieser wichtige Industriezweig für Deutschland erhalten werden. Die wesentliche Herausforderung liegt derzeit noch in der mangelnden Versorgung mit Wasserstoff.
1.§Brennstoffzellen können für Individual- und Schwerverkehr eine sinnvolle Ergänzung zur durch Batterien gespeisten Elektromobilität darstellen. Insbesondere wenn das o.a. P2G-Verfahren regenerativ Wasserstoff verfügbar macht. Ladezeiten und Reichweiten sind bei diesen Fahrzeugen deutlich größer als bei batteriegespeisten Fahrzeugen. Mit dieser Hochtechnologie könnte die deutsche Autoindustrie führend bleiben. Entsprechende Modellentwicklungen aus Japan sind bereits auf dem Markt .
2.§Auch im Bereich des öffentlichen Verkehrs gibt es Anwendungen für Brennstoffzellen, wie der erste Einsatz im Schienenverkehr mit wasserstoffbetriebenen Zügen zeigt oder sich bereits im öffentlichen Nahverkehr in Deutschland und international bewähren .
Empfehlungen für die zukünftige Politik:
§Förderung der flächendeckenden Versorgung mit Wasserstofftankstellen. Dazu könnten Auflagen für Tankstellenbetreiber erlassen werden entsprechend bestimmter Zeitlinien Stromladestationen (2020) und Wasserstofftanksäulen (2025) verfügbar zu machen.
§Staatliche Förderung der Entwicklung von Brennstofftechnologie im Mobilitätssektor. Bei der Prämie für umweltfreundliche Neufahrzeuge deutliche Unterscheidung zwischen Hybridantrieben und rein elektrischen Antrieben (Batterie und Brennstoffzellen).
Fazit: Politisch sollte zwar keine Bevormundung der Industrie geschehen, welche Technologie eingesetzt wird aber es besteht die Notwendigkeit dieser neuen Technologie mit staatlichem Rahmen zu einem raschen Durchbruch zu verhelfen. Ein Beispiel dafür kann Japan sein, das umfassend auf Wasserstoff als Energieträger setzt .