oder war das ein beherzter Griff ins Klo? Wenn man nachfolgendes liest, dann sieht es definitiv nicht so düster aus, wie von Lampe angekündet!
Sorge um Apple-Großaufträge setzt Dialog Semi zu
München, 11. Apr (Reuters) - Die Sorge um längerfristig
schwindende Großaufträge bereitet den Anlegern des
schwäbisch-englischen Chipbauers Dialog Semiconductor
Kopfzerbrechen. Die Analysten vom Bankhaus Lampe lösten am
Dienstag einen Kurssturz um gut ein Drittel aus, als sie darauf
verwiesen, dass Dialog-Großkunde Apple verstärkt eigene
Kapazitäten für Stromsteuerungschips für Smartphones aufbaue -
die bisher vor allem von Dialog kommen. Den Analysten zufolge
macht Dialog mehr als 70 Prozent seiner Umsätze mit Apple. Sie
stuften die Aktien auf "sell" von "hold" zurück. Dialog war
zunächst nicht zu einer Stellungnahme bereit.
Lampe begründete die Zurückstufung damit, dass Apple seit
geraumer Zeit vermehrt mehr Entwickler für Smartphone-Chips
einstelle und es Anzeichen dafür gebe, dass der Konzern eigene
Chip-Zentren in München und Kalifornien aufbaue. Einem Insider
zufolge wildert Apple derzeit bei den Dialog-Entwicklern. "Die
werben ab wie verrückt", sagte der Kenner zu Reuters.
Offen ist indes, ab wann die Entwicklung Dialog tatsächlich
schaden könnte. Die Lampe-Banker beriefen sich auf
Branchengerüchte, wonach Apple ab 2019 verstärkt eigene
Stromsteuerungschips einsetzen und auf die Dialog-Produkte
verzichten könnte. "Wir glauben, Dialog blickt einer sehr
unsicheren Zukunft entgegen", erklärte Lampe-Analyst Karsten
Iltgen. Seine Kollegen von Exane dämpften hingegen die Ängste.
Dialog habe die Entwicklungen für 2017 und 2018 für Apple
bereits im Sack und verhandele gerade über 2019, beriefen sie
sich auf Kontakte mit dem Management des Chipspezialisten. Die
Dialog-Spitze habe im Austausch mit Apple keine Veränderungen im
Ton oder in der Denkweise ausgemacht. Zudem bräuchten die
Amerikaner mehr als 1000 Ingenieure, um das Power Management für
seine Smartphones selbst zu stemmen. Es gebe keine Hinweise
darauf, dass der US-Riese in diesem Umfang einstelle.
Der Markt für Smartphone-Technik, den im geringen Umfang
auch die bayerische Infineon bedient, ist durch die
Konzentration im Handysegment sehr eng geworden. Viele
Zulieferer sind abhängig von den zwei Smartphone-Riesen Apple
und Samsung<005930.KS>. Zudem ist Apple für sein rigides
Lieferanten-Regime gefürchtet. Wer seine Zulieferbeziehung zu
den Kaliforniern öffentlich macht, riskiert seine Verträge.
Anfang April hatte der Dialog-Rivale Imagination
Technologies seine Anleger mit der Nachricht geschockt,
dass Apple auf den Einsatz von Produkten der Firma verzichten
wolle. Stattdessen sollten eigene Grafikchips entwickelt
werden[nL5N1HB1KE]. Die Imagination-Aktien waren daraufhin um
mehr als 70 Prozent eingebrochen.
(Reporter: Jens Hack, Harro ten Wolde, Georgina Prodhan,
Patricia Uhlig; redigiert von Olaf Brenner; Bei Rückfragen
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