möchte ich (wie angekündigt) meine Auffassung zur (möglichen) zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung der CoBa noch einmal etwas ausführlicher darstellen. Das Ganze aber (aus Zeitgründen) mit der ganz groben Kelle (sprich groben Zahlen):
Gehen wir davon aus, dass für das Jahr 2017 wirklich die schwarze Null herauskommt, die ja (noch) im Raum steht. Dann wären darin ca. 800 Mio. Rückstellung enthalten, die in Q3 für den geplanten Personalabbau verbucht wurden. Also Ergebnis ohne Bildung RS: + 800 Mio. Ziehen wir hiervon geschätzt 300 Mio. Sondererträge ab, die ja nicht mehr oder zumindest nicht dauerhaft zu erwarten, dann liegen wir bei 500 Mio. "normalem" Ergebnis. Und nehmen wir an, die (weiterhin) erodierenden Zinserträge wegen des Ablaufs von guten (= höher verzinsten) Darlehen mit anschl. Darlehensverlängerung auf einer geringeren Zinsbasis können durch die sich verringernden Personalkosten (zumindest in etwa) kompensiert werden. Dann werden wir irgendwann den break even erreichen, bei dem es mit dem (durchschnittlichen) Zinsniveau für von der CoBa ausgereichte Darlehen, etc. nicht mehr abwärts geht. Und wenn dann der Leitzins nur geringfügig angehoben wird (sagen wir nur auf 0,5%), dann wird das Ergebnis bei der CoBa deutlich steigen. Meine Rechnung wäre dann: Ca. 200 Mrd. ausgereichte Darlehen, etc. x 0,25% (wg. 50% Kosten für Refi, etc.) = 500 Mio. höheres Ergebnis. Das reißt jetzt im Vergleich zu den US-Banken sicherlich niemanden vom Hocker, rechtfertigt meiner Meinung nach aber allein schon wegen der dann möglichen Dividende einen höheren Kurs als aktuell. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass es bei einem Leitzins von nur 0,5% noch lange keine vernünftigen Guthabenzinsen geben wird, so dass viele Sparer keine vernünftige Alternative sehen werden als in Aktien mit einer (im Verhältnis zum Kaufpreis) halbwegs akzeptablen Divi zu investieren.
Hinzu kommt das Thema Gewinnung von Neukunden, das die CoBa (meiner Meinung nach vollkommen richtig) exzessiv betreibt. Nicht alle Neukunden werden (wie in diesem Forum teilweise dargestellt) nur die Neukundenprämie "abgreifen" wollen, sondern vielmehr ihre Bankgeschäfte zukünftig auch bei der CoBa erledigen. Die hierdurch zu erwartenden Dispozinsen (für die Überziehung von neu eröffneten Girokonten) werden "das Kraut nicht fett machen", dürften aber ein ganz nettes "Zubrot" darstellen. Dieses Zubrot verursacht außerdem so gut wie keine laufenden Kosten, da die Dispozinsen im Zweifel vollautomatisch von der (vorhandenen) EDV berechnet werden. Wenn sich der erwähnte Neukunde (wegen der dort erhobenen Kontogebühren und Auflösung von Filialen insbesondere "auf dem Land") einmal von "seiner" bisherigen Sparkasse, VR-Bank bzw. Raiba "losgesagt" hat, wird er doch im Zweifel auch bei "seiner" neuen Bank zuerst vorstellig werden, wenn es um eine Darlehensfinanzierung von z. B. Grundvermögen geht. Und wenn auch dieses Neugeschäft mit den (sowieso) vorhandenen Ressourcen bzw. den ohnehin anfallenden (Personal)Kosten bewältigt werden kann, dann kann das (wiederum im Verhältnis zum bisherigen = durchaus überschaubaren "normalen" Ergebnis) sehr interessant werden.
Und: Diese (mögliche!) Entwicklung wird nicht von heute auf morgen passieren. Da gebe ich Dir, rpm und allen anderen Zweiflern oder zumindest Vorsichtigen vollkommen recht. Aber wenn auch der letzte potentielle Interessent irgendwann gemerkt hat, dass CoBa ein vernünftiges Invest ist (oder zumindest werden könnte), dann braucht man auch nicht mehr einzusteigen, weil der Kurs dann schon entsprechend gestiegen sein bzw. hoch stehen wird.
Und wie immer: Nur meine Meinung und selbstverständlich nur eine mögliche (wenn auch vielleicht ein wenig erhoffte) Entwicklung...