weil er über Jahre die Autoindustrie gepudert und nicht überwacht hat.
Das vermittelt den Dieselfahrern das berechtigte Gefühl, der Staat solle mithaften. Die Typengenehmigungen waren im Falle von illegalen Abschaltvorrichtungen rechtswidrig und hätten widerrufen werden können/müssen. Der Staat hat dem Recht jedoch keine Geltung verschafft. Es ist verständlich, wenn Dieselfahrer den Staat in der Haftung sehen, wenn er schon -völlig unverständlich- die Hersteller verschont.
Nicht-Dieselfahrer sehen das anders. Sie müssen sich nicht so aufregen, sind ja nicht mit Wertverlust und ev. Fahrverboten belegt. Ich kann dann nur darüber staunen, dass Dieselfahrern Sparsamkeit vorgeworfen wird. Dieselfahrer hätten wohl alles ahnen müssen und sich eben keinen Diesel kaufen dürfen. Vorsicht Feinstaubbenzinerfahrer, die gleiche Argumentation könnte euch auch noch treffen, natürlich genauso blödsinnig.
Dass mit allen Vebrauchsangeben der Hersteller für Benziner und Diesel seit Jahren betrogen wird, halte ich für zutreffend. Im Zusammenhang mit dem Dieselbetrug durch die Herstelller ist der Bezug zum Verbrauchsbetrug jedoch sinnfrei.
Wenn wir erkennen, dass der Staat durch Zuschauen und Dulden des Betruges durch die Hersteller (zumindest: mangelnde Kontrolle der Einhaltung der Voraussetzungen) Schuld trägt, sind wir schnell bei einer staatlichen Schuld im moralischen Sinne, rechtlich mag es fraglich sein. Dass die Betroffenen die Hersteller dafür „bluten“ sehen wollen, ist verständlich. Dass der „Mittäter Staat“ , der die Hersteller schützt, nicht auch haften soll, ist gleichfalls verständlich.
Die Gemeinde der Nichtfahrer und Nichtdieselfahrer mag entsetzt sein, mithaften zu sollen, wenn der Staat sich an den Nachrüstkosten beteiligt, doch: wo ist der Unterschied, wenn durch staatliches falsches Handeln Schadensersatzansprüche durch den Staat beglichen werden? Der Unterschied liegt in der Masse; der Staat hat „massenweise“ Unrecht mitgemacht, quasi „massenweise versagt“. Am Gerechtigkeitsgefühl der Betroffenen, die Hersteller sollen zahlen und ersatzweise auch der Staat, vermag das nichts zu ändern, im Gegenteil.
Fazit: der Staat macht „weiter so“ , schützt die Hersteller, die Betrogenen wolllen ohne eigene Kosten nachrüsten, die Nichtbetroffenen wollen ihre Steuergelder nicht eingesetzt sehen. Fortsetzung des Staatsversagens durch Schutz der Hersteller.