... die weniger mit dem Geschäft an sich zu tun haben, sondern eher allgemeiner Natur sind:
a. Ich mag Amazons Geschäftsgebaren nicht, weil sie dadurch die lokale Infrastruktur des Einzelhandels beschädigen - aus meiner Sicht mit teils unlauteren Mitteln.
Zum Beispiel, indem sie auf ihrem Marktplatz Waren anbieten (und dabei alle Augen zudrücken), die direkt aus Asien verkauft werden, und bei denen dann eben am Zoll vorbei die Einfuhrsteuer umgangen wird, die unser lokaler Einzelhandel selbstverständlich entrichten muss.
Die in Deutschland ansässigen Händler übernehmen auch die Garantie und am Ende auch die Entsorgung der Altgeräte - Dinge, die chinesische Billiganbieter eben nicht bieten. Den Müll bezahlen also die hiesigen Händler mit.
Amazon nutzt also das globale System (von Steuern auf Gewinne rede ich nicht, das machen sie alle) gezielt aus.
Achte mal darauf: Du erkennst auf den ersten Blick nicht, ob der Anbieter aus Deutschland ist, oder die Ware aus dem Ausland verschickt wird. Damit hebeln sie dann aber unter Umständen Deine Gewährleistungsrechte aus. Amazon Garantien hin oder her. Am Ende steht man blöd da, weil man eben keinen lokalen Ansprechpartner hat.
Zudem habe ich persönlich Erfahrungen (Meldungen wurden mehrfach ignoriert, und am Ende wurde ich angegangen, dass ich doch den Schnabel halten solle - obwohl das eindeutige Plagiate waren) gemacht, dass sie auch nichts gegen Plagiate unternehmen, oder eben auch wenn auf ihrem Marktplatz das Geschäft von erfolgreichen Anbietern durch Billigheimer aus Asien kopiert wird.
Es zählt einzig und allein der Umsatz, Moral und Kaufmansehre interessieren Amazon nicht.
b. Ich sehe Amazons Tendenz sich immer tiefer in das Privatleben der Kunden einzumischen als Problem. Also Datenschutz, und was damit zusammenhängt. Sie gehen immer mehr in die Richtung, dass sie private Daten sammeln und für ihr Geschäft verwerten. Nun kann man sagen, dass die Kunden selber schuld sind. Ja, sind sie, muss ja keiner mitspielen.
Aber das entlässt aus meiner Sicht Amazon nicht aus der Verantwortung, wie sie mit den Daten umgehen. Zurzeit nutzen sie diese für ihr Business. Aber das kann sich jederzeit Ändern. Und am Ende des Tages sitzt man dann als Gast bei jemandem im Wohnzimmer und eine 'Alexa' Wanze schnüffelt einen aus, obwohl man selber nix mit Amazon am Hut hat.
Ich selber nutze Amazon nur dann, wenn der Aufwand für den Kauf bestimmter Dinge zu groß wäre. Wenn möglich kaufe ich lokal, wobei das dann eben auch solche Ketten sein können wie Saturn oder Mediamarkt oder andere Großhändler.
Auch die verkaufen zwar online, aber sie müssen für ihre verkauften Waren ganz selbstverständlich auch gradestehen. Also auch lokale Steuern, Zoll, Gewährleistung und auch am Ende für die Entsorgung gradestehen. Zumindest beteiligen sie sich finanziell (bereits beim Kauf) an den Kosten der Entsorgung.
Das einzig Positive bezüglich Datenschutz bei Amazon ist, dass man Amazon (zurzeit) gut aus dem Weg gehen kann, wenn man kein Interesse hat.
Das ist bei Unternehmen wie Facebook*, Google oder mit Win 10 Microsoft schon bedeutend schwieriger. Da genügt es, wenn jemand im Bekanntenkreis deren Produkte nutzt, und man wird ebenfalls erfasst.
Und die beiden erstgenannten Unternehmen leben eben von personalisierter Werbung - von des Nutzers Privatsphäre, die für Werbezwecke an Werbetreibende zur Verfügung gestellt wird.
Ich möchte einfach nicht, dass ich zum Produkt degradiert werde, dass man meine Privatsphäre durchleuchtet, und dass die mit meinen Daten Geschäfte machen.
Und ich denke, dass das Sammeln solch einer Datenvielfalt von uns Bürgern keinem privaten Unternehmen gestattet sein darf. Erst recht nicht globalen Unternehmen, die sich unserer EU Gesetzgebung jederzeit entziehen können - inklusive unserer Daten.
Ich könnte noch einige Gründe nennen, aber das ist ja der Apple Thread.
Ach ja: Apple hingegen hat als Hauptgeschäft Hardwareverkäufe, und sie sammeln zwar mitunter auch Daten (z.B. Cloud, anonymisiert für Produktverbesserungen), aber weitgehend als Opt-in (Opt = Option), d.h. man muss aktiv diese Funktionen einschalten.
Bei Facebook, Google, Amazon etc. wird nahezu durchgängig nach dem Opt-out Verfahren gearbeitet: man greift sich so lange Daten ab, bis der arme User irgendwann merkt, dass man das auch abschalten kann.
Klar: die leben von des Kunden Daten - Werbung. Sonst haben sie nichts im Angebot. Facebook am wenigsten (deswegen sehe ich das als Blase), Google hat auch sonst nix (>90% abhängig von Werbung), aber immerhin Android UND die Suchmaschine, und Amazon lebt vom Marktplatz - und dass sie sich eine Quasi-Monopolstellung erarbeiten, die ihnen ermöglicht lokale Gesetze zu umgehen.
All das sehe ich eben bei Apple nicht.
Wie gesagt: das Thema Steuern, da sind sie eben alle als globale Unternehmen trickreich. Das mag ich ebenfalls nicht, aber am Ende ist das politisch so gewollt, oder eben geduldet. Da machen ja auch alle mit.
Es wäre Sache der Politik die globalen Unternehmen an die Leine zu nehmen und stärker zu regeln/kontrollieren. Inklusive Apple.
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*Facebook: Für mich moralisch ein absolut verwerflicher Laden, weil dessen Ziel transparente Bürger sind. Alles, was die machen, ist mir zuwider, weil das diametral dem Datenschutz und unserer menschlichen Privatsphäre entgegen steht.
Und sie sammeln eben auch über Menschen Daten, die explizit nicht zugestimmt haben - es genügt ein Foto, auf dem man zu sehen ist, und das ein Facebook User hochlädt - und Du bist erfasst. Obwohl Du nie gefragt wurdest.
Am Ende des Tages macht Facebook (und Google, leider zunehmend auch Microsoft) aus den Kunden nicht User, sondern das Produkt. Kunde sind die Werbetreibenden.
Meine Privatsphäre ist mir wichtig, daher ist für mich klar, welche Konzerne ich entsprechend nicht mag - alle diejenigen, die mich zum Produkt machen wollen.
Facebook kann man schon schwerer entgehen, Google (Suchmaschine, Android im persönlichen Umfeld) schon fast gar nicht mehr.