... deren Einschätzung ist, so ist zumindest mein Eindruck, nur sehr selten richtig, was das Ausmaß einer Entwicklung betrifft. Also: die grobe Richtung (Aufschwung hoch/runter) kriegen sie hin, aber wie stark die Wirtschaftsleistung steigt oder fällt, das kriegen die sehr, sehr selten hin.
Und selbst die Richtung kriegen sie nur in einfachen Wirtschaftssituationen hin.
Und bisher habe ich kein öffentliches Statement von Professor Sinn vernommen, dass Draghi und die Politik die Euro Krise erfolgreich gemeistert hätten, kein Eingeständnis, dass er falsch lag, oder gar dass seine Ratschläge die Krise nur verschärft hätten.
Man erinnere sich, wie vehement er doch Deutschlands Ende vorausgesagt hatte, wenn Deutschland sich nicht vom Euro trennt - und Deutschland geht es auch heute noch besser denn je - MIT und WEGEN dem Euro.
Man sollte, wir bei Analysten, bei solchen Weisen Leuten nicht nur die positiven Ergebnisse, sondern auch die Negativen auf einem Konto aufaddieren. Erst dann sieht man, wer wie oft mit seinen Aussagen daneben lag.
So betonen diese Genies allzugerne ihre Erfolge und schweigen zu Misserfolgen, und der Eindruck entsteht, es gebe nur Erfolge. Die Realität ist dann aber eher bitter.
Analysten, Börsen-Gurus, Wirtschaftsweise ... sie alle haben zwar mitunter sehr viel theoretisches Rüstzeug, aber ihre Trefferquote liegt auch nicht viel höher, als wnn man mit normalem Menschenverstand an die Sache herangeht.
Wäre dem nicht so, würden sie alle sich an der Börse dumm und dusselig verdienen, und hätten es nicht nötig schlaue Thesen zu veröffentlichen. Sie hätten ihre Privatinsel in der Karibik, und würden Fünfe grade sein lassen. ;-)