... schrieb ja weiter oben, was mich gerade bezüglich Gewinne und Gewinnmitnahmen zwickt.
Derivate sind nicht mein Ding, ich handle nur mit Aktien. Wenn, dann würde ich klassische Puts für eine Absicherung verwenden.
Und Gewinne mitnehmen - ich sage es mal so: es gibt nichts Schlimmeres, als wenn man bei Plus 50% zu gierig wird, und dann der Kurs zurückgeht, und man dann bei Plus Minus Null rauskommt.
Dee beste Gewinn ist der, den man realisiert hat. Von 'hätte ich mal' hat man nichts. :-)
Mein Tipp, ich wiederhole mich damit, war immer: wenn man kein gutes Gefühl mehr hat, kann man die Hälfte (oder ein Drittel, je nachdem, wie es im Bauch 'drückt') Gewinn mitnehmen, und den Rest weiterlaufen lassen. Steigt der Kurs, freut man sich. Fällt er, freut man sich, dass man die Hälfte mitgenommen hat.
Das ist m.E. besser, als wenn man nach +50% Kursanstieg auf +60% hofft, und dann enttäuscht alle Aktien bei +30% oder weniger verkauft.
Was man hat, hat man. Und wenn man einen Teil weiterlaufen lässt, ist die Enttäuschung geringer, wenn man 'zu früh' ausgestiegen ist.
Zu Apple: wir Long eingestellten hier hoffen, dass es bis jenseits der $170er Zahlen weiter geht, gar bis hinauf zu $200 - aber auch wir 'wissen' nicht, was passieren wird.
Man sllte sich selber ein Ziel setzen, und eine Ausstiegsstrategie zurechtlegen. Und diese dann möglichst einhalten.
Warum? Der Ausstieg ist meiner Erfahrung nach immer (!) schwieriger als der Einstieg. Wenn man gleich Miese macht, redet man sich die schön - 'das wird schon wieder'. Wenn man Plus macht, nagt die Gier am eigenen Ego - 'da geht noch mehr'. Beides kann fatal sein.
Besser ist ein Ziel (nach oben und auch nach unten!) setzen, und dann möglichst auch verkaufen. Und das ist wirklich die hohe Kunst. Das verkaufen.
So sehe ich das. Und Trotzdem ich das so sehe, mache ich dennoch die genannten Fehler: das 'zu spät rausgehen' Problem (ob im Plus oder im Minus) geht auch an mir nicht vorüber. ;-)
Unter dem Strich ist alles, was oberhalb 5-7% Plus kleben bleibt, im Aktiengeschäft gut. Vieles, was darüber liegt, ist m.E. hauptsächlich durch 'Glück' begründet.
Natürlich außer bei Apple, da wissen wir natürlich, dass das ewig so weitergehen wird? :-]
Ganz klar: nicht nur Glück, aber das gehört dazu. Letztendlich muss man sich sehr viel mit dem Unternehmen beschäftigen, und sich selber (!) ein Bild machen. Her nicht auf Analysten verschiedener Couleur hören, und insbesondere Artikel in den Medien sehr akeptisch betrachten - oftmals steckt nicht nur Unkenntnis dahinter, sondern ab und an auch mal gezielt Falsches. Wer ein Unternehmen kennt, stößt ständig auf Ungereimtheiten in der Berichterstattung. Dem normalen Menschen fällt das kaum auf.
So, das waren meine 50 Cent.
PS: Gewinn mitnehmen hat noch niemanden ruiniert. Verluste nicht frühzeitig zu realisieren schon.
Enjoy!