Zum Thema Überhitzung - gute Frage, nicht immer leicht zu beantworten. Für meine Person begründe ich es charttechnisch:
Es gibt schon von verschiedenen Seiten schon Andeutungen und handfeste Argumente, dem neuerlichen Hausse-Impuls mit wachsender Vorsicht zu begegnen. Immerhin besteht seit Januar 2017 eine historische Rallye von etwa 1.100 Punkten. Als vorsichtiger Investor wird mir dabei etwas schwindelig. Eine gewisse Höhenangst – ja - sowohl aus technischen als auch aus psychologischen Gründen (beginnend mit Trump, Frankreich-Wahlen, Brexit, Türkei, Landtagswahlen in Deutschland).
Die bisher außergewöhnliche Intensität der Rallye der vergangenen Wochen zeigt eindrucksvoll der P & F Chart, der die Formation "Long Tail Up" ausgebildet hat. Diese wird nur selten in dieser Größe in einem Index gebildet und hat aktuell eine Länge von 10 ausgefüllten Kästchen.
Der Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt wie auch die aufsteigende-Trendgerade. Die Form der langen X-Achse zeigt die Dynamik, die sich nach dem Durchbruch am entscheidenden Widerstand bei etwa 9250/9500 Punkten gebildet hat. Eine derartig kraftvolle X-Achse mit 10 ausgefüllten Kästchen lässt sich nicht sehr oft beobachten. Die Formation signalisiert, dass der Markt schon länger überkauft sein kann, als dies vernünftig wäre. Es hat seinen Grund, dass diese aktuelle Formation im DAX den Namen "Long Tail Up" hat und auf eine starke Überhitzung hindeutet.
Natürlich kann niemand sagen, ob der DAX noch die nächste Hürde bei 13.000 Punkten erfolgreich angreift oder ob er bereits früher in eine Konsolidierung eintritt. Es kann als völlig normal angesehen werden, wenn der DAX etwa zwei Drittel seines jüngsten Impulses wieder abgeben würde. Beispiele dafür gibt es in der Vergangenheit genug. Deshalb ist Vorsicht ist in den kommenden Handelstagen durchaus geboten, gefolgt von einer erhöhten Aufmerksamkeit der zu beachtenden Stopp-Positionen.
(Verkleinert auf 81%)
An der Börse gehts zu wie im Dschungel -- nur die Beute zählt