Die Ergebnisse sind wohl wie immer schon online, bis die persönlichen HV Eindrücke gepostet werden.
Habe leider nur einen Arivaner getroffen, und wenn der nix schreibt, mach's ich halt.
Für mich das Wichtigste zuerst: Die neuen Lenker der "1&1Drillisch AG" machen einen seriösen und kompetenten Eindruck. Ralph Dommermuth ist nicht der 'Böse', der die Drillisch AG und seine Aktionäre zu seinem Vorteil auspressen will.
Die Präsenz bei der Abstimmung wurde mit 87,55% (154.752 332 Aktien) angegeben.
Um 12:00 Uhr waren alle Stimmkarten eingesammelt und die Teilnehmer beim Essen.
Die Tagesordnungspunkte wurden alle mit überwältigender Mehrheit "durchgewunken"
- TOP 1 99,99%
- TOP 2a 99,97% Claudia Borgas nahm die Wahl an
- TOP 2b 97,88% Vlasios Choulidis nahm die Wahl an
- TOP 3 87,61%
- TOP 4 87,52%
- TOP 5 98,65%
Die Abstimmung wurde wie schon auf der aoHV 2017 im Additionsverfahren durchgeführt.
Zum Ablauf:
Die HV Leitung übernahm der AR Vorsitzende Michael Scheeren.
Nach der Einführung stellten sich die neuen Vorstände Ralph Dommermuth, André Driesen und Martin Witt kurz vor.
TOP 1
Die Namensänderung in "1&1 Drillisch AG" sah auf der Präsentationsfolie mit der Beibehaltung der alten Schreibweisen (1&1 im blauen Rechteck, Drillisch in roten Großbuchstaben) seltsam aus. Dabei betonte RD, daß man am Markt ja unter den Markennamen 1&1, Simply, Smartmobil, usw. auftritt.
TOP 2a
Die in den AR zu wählende Dr. Claudia Borgas-Herold stellte sich am Rednerpult kurz vor.
Nach der Erläuterung der restlichen TOPe ging es um 10:35 Uhr in die Diskussionsrunde.
Herr Hanselmann von der SDK und Herr Schörfer (keine Gewähr für die Namen, sind so von mir verstanden worden) von der DSW verweigerten die Zustimmung zur Kapitalerhöhung sowie zur Ermächtigung zu Schuldverschreibungen in TOP 3 + 4.
Ansonsten wurde nicht viel gewettert oder sich publikumswirsam produziert. Ziemlich verhalten kamen übliche Fragen wie nach den Kosten der HV, Angst um die Dividende, Cooling-off Regelung für den Wechsel VC vom Vorstand in den AR.
Eine Frau Kostinek von der Investors Communication Group (ICG) mißtraut der Satzungsänderung und befürchtet eine unterschobene Verschmelzung, eine Strukturänderung gegen Aktionärsinteressen.
Verschiedene Kleinaktionäre schienen mit der alten Drillisch AG glücklicher gewesen zu sein und griffen am Rednerpult den Vergleich mit der Heuschrecke oder die Angst vor dem Dividendenverlust auf. Einer beschwerte sich über komplizierte Formulierungen mit vielen Wiederholungen: Allein die Tagesordnung hat 13 1/2 Seiten, dazu die 11 1/2 seitigen Berichte des Vorstands zu den TOPen 3 - 5.
Die Beantwortung:
- Zur Div. Frage wurde mehrfach geantwortet, daß an der bisherigen Dividendenpolitik festgehalten wird, natürlich hat UI auch großes Interesse an der Dividende.
- Die Kosten der aoHV bewegen sich im "üblichen Rahmen".
- Die Synergieen des Zusammenschlusses sind nicht Bestandteil dieser HV, das wurde 2017 beschlossen und erklärt.
- Beim Wechsel von V. Choulidis in den Aufsichtsrat gibt es keinen Interessenkonflikt.
- Der Grund für die Ermächtigung zu Schuldverschreibungen in Höhe von 10 Mrd. € ist die maximale Flexibilität, in entsprechenden Situationen schnell handeln zu können. Selbstverständlich wird der AR sorgfältig prüfen, ob eine solche Maßnahme im Sinne der AG und auch der Aktionäre ist.
- Es wird mit der Satzungsänderung keine Verschmelzung mit UI "untergeschoben".
- 3.000 Mitarbeiter wollen wissen, wo sie hingehören, deshalb die vorgezogene aoHV mit der Namensänderung.
- Es gibt zur Zeit keine konkreten Pläne zur Verwendung des genehmigten Kapitals.
- Der viele Text bei Veröffentlichungen zu Vorhaben der AG oder auch die umfangreiche Einladung zur aoHV sei juristisch anwaltlich begründet. Man werde aber in Zukunft prüfen, ob das auch mit weniger Text zu machen ist.
Der Saal war überraschend voll. Das Essen lecker wie gewohnt. Zum Nachtisch gab's Apfelkuchen. Ist wohl gerade keine Erdbeerzeit.
Erdbeerkuchen gibt's dann wieder am 17. Mai.
Hoffentlich ist Ariva dann wieder etwas stärker vertreten ;-)