Es geht um Maßnahmen gegen die kürzlich entdeckten Computer-Bugs "Meltdown" und "Spectre", die vor allem Intel-Prozessoren betreffen. Intel versucht die Probleme unter den Teppich zu kehren. Es wurden zwar Sicherheitspatches veröffentlicht, doch diese seien standardmäßig nicht aktiviert, sagt Linux-Erfinder Linus Torvalds*. Offenbar weil die Intel-Prozessoren sonst zu langsam würden.
Die Prozessoren des Intel-Konkurrenten AMD sind für obige Bugs weniger (bis kaum) anfällig. Bei Vollanwendung der Patches verlöre Intel vermutlich den bisherigen Leistungsvorsprung vor AMD.
Dieser Leistungsvorsprung ist Anfang 2017, als AMD seine neuen Ryzen-CPUs rausbrachte, ohnehin auf nur noch knapp 10 % geschmolzen (bei Single-Thread-Anwendungen, IPC). Gegenüber älteren AMD-Prozessoren lagen Intel-CPUs IPC-mäßig noch 40 % vorn.
Würde Intel die o. g. Sicherheits-Patches voll anwenden, ginge dieser Leistungsvorsprung wohl vollständig verloren. Daher zaudert der Chip-Riese. Es drohen auch Sammelklagen, wenn die Fehler, die in Intels fehlerhaftem Chip-Design (für alle Intel-Prozessoren ab 2008 !) liegen, voll zugegeben werden.
"Voll zugeben" liegt den Amis eh nicht (siehe Subprime-Krise und die nachfolgenden endlosen Lügen- und Verniedlichungsarien).
----------------------
* Linus Torvalds ist Erfinder und "Ober-Spezi" des freien und quelloffenen Betriebssystems Linux. Ihm sind die Unzulänglichkeiten aufgefallen, als er die von Intel neu gelieferten Patches in die neuesten Linux-Kernels einbauen wollte.
.
www.computerbase.de/2018-01/...s-intel-spectre-patch-garbage/
...Von Intel eingereichte Linux-Patches legen nahe, dass zukünftige CPUs nur optional gegen Spectre gesichert sind. Linus Torvalds bringt das auf die Palme. Er wirft dem Konzern vor, den Ernst der Lage zu verkennen. Der Konzern versuche seine Fehler mit Patches voller „Müll“ zu verschleiern statt an einer Lösung zu arbeiten.... Der Patch vermenge allgemeine Spectre-Gegenmaßnahmen – die er obendrein zumindest teilweise für überflüssig hält – mit Intel-spezifischen Gegenmaßnahmen. Intel würde mit unnützem Code so versuchen den Eindruck zu vermitteln, an der aktuellen Absicherung des Kernels in Software zu arbeiten, wohingegen es im Grunde doch darum ginge, das Problem bei den eigenen CPUs zu verschleiern, deren fehlerhaftes Design „buchstäblich von Idioten entworfen wurde“.
----------------------------
Der Intel-Aktienkurs ignoriert diese gravierenden Probleme noch beharrlich. Wenn Sammelklagen wegen des fehlerhaften Designs kämen, könnte der Kurs stark einbrechen.
(Verkleinert auf 80%)