Am Ende ist die Frage, was genau passiert, d.h. wie die Algos gestrickt sind.
Man erinnere sich an den Flash-Crash 2010, wo erst fünf Jahre später herauskam, dass ein einzelner Händler (Kleinhändler) aus UK es mittels massenhafter Orders geschafft hat fast ein Drittel der S&P Werte innerhalb von Minuten massiv im Kurs zu drücken. Dass das illegal und eigentlich eine Katastrophe war, erfuhr man fünf Jahre lang nicht.
Und nun einfach kurz überlegen, was professionelle Marktteilnehmer mit ihren Milliardenteuren Systemen machen können,
Und ja: im Derivatemarkt liegt mitunter ein Vielfaches an Wert dessen, was im Basiswert wie bei Apple drin steckt. Das kann sich lohnen - zumal es nur auf den ersten Blick schwer zu sein scheint einen MK-Wert wie Apple zu bewegen. Tatsächlich wird nur ein kleiner Prozentsatz von Aktien täglich gehandelt, und ein kleiner Teil davon genügt, um den Kurs zu beeinflussen.
Der Flash-Crash Gangster hatte keine Millionen, und keine Milliarden zur Verfügung. Und dennoch ein Drittel der S&P 500 Titel.
de.m.wikipedia.org/wiki/Flash_Crash
"Am Nachmittag des 6. Mai 2010 sank ein Leitindex der US-amerikanischen Aktienmärkte, der S&P 500, innerhalb von 6 Minuten um fast 6 Prozent, konnte sich aber innerhalb von 20 Minuten wieder etwas erholen.
Der Dow-Jones-Industrial-Average-Index verlor zeitweise sogar mehr als 9 Prozent; dies entspricht einem Verlust von knapp 1.000 Punkten.[1] Innerhalb von 10 Minuten wurden beinahe 1,3 Milliarden Aktien gehandelt, das Sechsfache des Durchschnitts. Zahlreiche Aktien fielen vorübergehend innerhalb von Minuten auf einen Bruchteil ihres ursprünglichen Kurses, manche um bis zu 99 Prozent."
Ein einziger krimineller Daytrader.
"Fünf Jahre später verdichteten sich Hinweise darauf, dass eine Marktmanipulation durch einen Händler den Crash mit ausgelöst haben könnte.[6] Die US-Strafverfolgungsbehörden ermittelten ab April 2015 gegen einen einzelnen Daytrader aus einem Londoner Vorort. Navinder Singh Sarao habe zugunsten eigner Hochfrequenz-Handelstransaktionen betrügerische Börsenmanipulationen vorgenommen."
Und jetzt kommt's: "Ihm wird vorgeworfen, zahlreiche Verkaufsaufträge gegeben und sie gleich anschließend wieder storniert zu haben."
Was man auch sieht: die vorherige Begründung ('dicker Finger' eines Händlers) scheint eher eine Ausrede, möglicherweise eine dreiste Lüge gewesen zu sein. Denn wenn der Daytrader schuldig war, kann es den anderen Händler kaum gegeben haben.
Das Spiel sollte nicht gestört werden.
Und nun alleine mal an die in den letzten Jahren mitunter sehr auffälligen Kursbewegungen bei Apple denken. Da waren einige dabei, die keiner verstanden hat - Ausschläge von über 5% innerhalb von Minuten.
Als ob es mehrere Navinder Singh Sarao Daytrader geben würde.
Was lernt man daraus? Man muss kein Geld und auch keine Aktien haben, um den Kurs zu drücken. Alles, was man braucht, ist Zugang zu den Börsen - und einen geschickten Algorithmus. Und echter professioneller Hochfrequenzhandel könnte das noch viel effektiver.
(Gestern genügten Minuten, um den Kurs auf ziemlich exakt $140 einzujustieren. Noch vor einem Jahr lief das über Tage ab.)
Wenn man dadurch aber Kursverkäufe auslöst, z.B. Stop Losses, schädigt man durch kriminelles Handeln Börsenteilnehmer - denn ohne diese Schieberei gäbe es den Rückgang nicht, und auch kein SL wüede ausgelöst.
Der Daytrader wurde entaprechend vor Gericht gestellt, aber anscheinend dauerte es fünf Jahre, bis sie das herausgefunden haben.
Es ist m.E. daher nicht unwahrscheinlich, dass das Spiel von anderen weitergespielt wird