Wo in vielen europäischen Ländern um das Jahr 1990 die Geburtenrate ihre niedrigsten Stand erreichte, fiel diese Zahl in Deutschland immer weiter bis auf etwa 1,30-1,35. Das scheint sie jetzt zu stabilisieren.
Der große Defizit beim Geburten ist ein riesiges Problem und zudem fallende Einwanderung konnte das bei weitem nicht mehr wettmachen.
Wirtschaftlichem Erfolg bringt und fördert aber grundsätzlich mehr Einwanderung und erstmals konnte das zweite Quartal 2011 die schnell wachsenden Einwanderung die Unterdeckung beim Geburten kompensieren.
Obwohl Deutschland schon 2010 wieder eine Zuwanderungsüberschuss von 127.000 Menschen verbuchen konnte, reichte noch nicht für Bevölkerungswachstum.
Im Jahr 2011 stieg der Überschuss weiter an (Q1: 42.000, Q2: 97.000) und schaffte Deutschland in Q2 so die demografische Wende (s. Bild-- Quelle Destatis).
Bevölkerungswachstum unterstützt BIP-Wachstum und sorgt außerdem für höherem Konsum und Nachfrage nach Wohnraum. Dies bedeutet für Deutschland eine enorme Veränderung, weil das Land für ihr Wirtschaftswachstum 20 Jahre lange quasi alleine vom Export abhängig gewesen ist.
Es gibt jetzt in Deutschland anders als anderswo in Westeuropa sogar wieder deutliche Spielraume für Gehaltserhöhungen, und wenn dies geschieht würde Deutschland in Europa zu Wachstumslokomotive.
Völlig anders ist die Situation in mein Land. Die Niederlande hatte 20 Jahren ein wahnsinniger Ponzi bei Immobilienpreise. Dies hat über rasante Gehalts- und Kostensteigungen zu riesige strukturelle Probleme in nahezu alle Wirtschaftszweige geführt, zudem zu ein aufgeblasenem Publiksektor.
Ich erwarte deswegen in Holland eine schwere und lange andauernde Rezession, zudem aus dem Ruder laufenden Staatsfinanzen... quasi ein Spanien in Nord-Europa.
Leider sehe ich da keine wesentliche Lichtpunkte und es muss meine Meinung nach drakonisch gekürzt und umstrukturiert werden, insbesondere beim Wohnraum und Eigentum, Bildungswesen und im Gesundheitswesen.
Eigentlich ist aus meiner Sicht sogar ein Ausstieg aus der Eurozone notwendig um Holland wieder wettbewerbsfähig zu machen.
Die deutsche Wirtschaft hatte gar keine Lohn- und Immobilienblase und von daher kein künstlichem Wachstum.. sie müsste sich quasi Gesund schrumpfen.
Zudem profitiert Deutschland viel mehr als früher von ihre östliche Nachbarn. Das Baltikum ist in Europa Boomregion
Darüber hinaus haben deutsche Unternehmen sich bei ihre Investitionen stark auf den Schwellenländer konzentriert. Das zahlt sich aus.